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Neonazi-Aufmarsch in PforzheimSchlagstöcke gegen linken Protest

Beim Schutz eines Neonazi-Fackellaufes haben Polizisten Teilnehmer einer Gegendemo verletzt. Mindestens 20 Menschen sind betroffen.

Pforzheim: Demo gegen Nazis am 23.2.2014. Bild: dpa

PFORZHEIM dpa | Bei Protesten gegen eine Versammlung von Rechtsextremisten ist es am Jahrestag des alliierten Luftangriffs in Pforzheim zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Die Beamten setzten am Sonntagabend Pfefferspray und Schlagstöcke gegen Demonstranten ein, die zum Ort eines Fackelaufzugs der rechtsextremen Szene vordringen wollten.

Sanitäter behandelten nach eigenen Angaben mindestens 20 Menschen mit Augenverletzungen. Die Polizei begründete den Pfefferspray- und Schlagstockeinsatz mit Angriffen auf Beamte. Rund 200 Demonstranten, die sich von einer genehmigten Protestaktion mit rund 800 Teilnehmern gelöst hatten, hätten Beschilderungen umgerannt und über Absperrungen gelangen wollen.

An einer zentralen Gedenkfeier in Erinnerung an die 17.600 Toten bei der Bombardierung der Stadt nahmen am Vormittag rund 400 Menschen teil, darunter auch Zeitzeugen des britischen Luftangriffs.

Mit Hamburg und Dresden gehört Pforzheim zu den im Bombenkrieg am schwersten zerstörten deutschen Städten. Bei dem Angriff am 23. Februar 1945 gingen innerhalb von 22 Minuten 1575 Tonnen Spreng- und Brandbomben auf die Stadt nieder.

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9 Kommentare

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  • P
    Peer

    Da zeigt es sich mal wieder, auf welcher Seite die Polizei steht. So ist es auch nicht verwunderlich, das die NSU jahrelang vom Verfassungsschutz subventierniert wurde, während Antifaschisten strafrechtlich belangt wurden

  • G
    Gastleser

    Das sich die Polizei wehrt gegen linke Schläger und Krawallmacher, ist nicht verkehrt sondern richtig. Denn die sind die größte Gefahr für unseren Rechtsstaat mit ihren ständigen Gewaltaktionen.

    • SA
      Sehkraft auf beiden Augen
      @Gastleser:

      Etwas von den NSU-Morden gehört? Oder vom Oktoberfest-Anschlag? Nur weil der 'Verfassungsschutz' involviert ist, ist das alles noch lange nicht ungefährlich, eher das Gegenteil...

  • O
    ostwest

    Ihr müsst da dringend glaubwürdiger werden: bei Euch hat man immer das gefühl, Gewalt gegen Vermieter, Polizisten und Rechte sei in Ordnung. Gewalt gegen linke Demonstranten dagegen nicht.

    • GU
      Gewalt und Folgen
      @ostwest:

      Korrektur: Dhaka in Bangladesh und nicht Bangkok.

    • GU
      Gewalt und Folgen
      @ostwest:

      Rechte haben weltweit und historisch mehr Tote, Verletzte und Traumatisierte auf dem Gewissen als Polizisten und die mehr als linke Demonstranten.

       

      Bei Vermietern ist es sehr unterschiedlich: in Bangkok heute oder in New York in den 70ern und 80ern haben die tausende auf dem Gewissen.

  • U
    Ulrike

    Trauern die Nazis eigentlich auch um die Menschen die sie umgebracht haben, wie die Zivilbevölkerung von allen europäischen Ländern, die sie überfallen haben?

    Oder können die Nazis garnicht trauern, sondern nur heucheln?

    Müssen die Märsche dann nicht Heuchelmarsch heißen?

  • G
    Grast

    "hätten Beschilderungen umgerannt und über Absperrungen gelangen wollen" Und bestimmt noch die ein odere andere Kleinigkeit. Von allein greift die Polizei nicht so schnell zum Capsaicin. Viel zuviel Schreibkram.

    • @Grast:

      Deutsches Obrigkeitsdenken hat schon oft uns in den Abgrund getrieben, oder nennen wir es das gesunde Deutsche Volksempfinden!