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Nazis ermittelten gegen HundehalterHob er die Pfote zum Hitlergruß?

Eventuell hieß der finnische Hund Hitler. Womöglich hatte sein Herrchen ihm den Hitlergruß beigebracht. Die NS-Funktionäre im Auswärtigen Amt waren alarmiert.

Das ist kein Hitlergruß Bild: ap

Nazi-Behörden haben in den Jahren 1940 und 1941 einen Hundebesitzer verfolgt, weil dieser seinen Hund "Hitler" genannt und ihn zum "Hitlergruß" mit dessen Pfote abgerichtet haben sollte. Das haben taz-Recherchen ergeben, die am Wochenende in der sonntaz veröffentlicht werden.

Das Auswärtige Amt war an der bisher unbekannten Affäre federführend beteiligt. Ein im finnischem Tampere ansässiger Pharmaziehändler sollte wegen Beleidigung des "Führers" Adolf Hitler vor ein finnisches Gericht gestellt werden, weil dessen Hund angeblich "Hitler" genannt wurde. Zudem diskutierten das Reichswirtschaftsministerium und das Chemieunternehmen Bayer Leverkusen, wie man die Firma des Hundebesitzers in den Ruin treiben könnte. Eingeschaltet in die bizarre Hunde-Affäre war auch die Präsidialkanzlei des Führers und Reichskanzlers.

Der finnische Unternehmer Tor Borg rechtfertigte sich Anfang 1941 in der deutschen Botschaft von Helsinki, die Namensgebung des Hundes sei allenfalls im engsten Familienkreis üblich gewesen. Weil die Nazi-Behörden dieser Aussage keinen Glauben schenkten, ermittelten sie nach Zeugen für die Namensgebung des Hundes und dessen Pfotenhaltung.

Bild: taz

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Sie fanden einen Zeugen, der den "Skandal" bestätigte, jedoch anonym bleiben wollte. Zudem bestätigte ein Prokurist von Bayer die Namensgebung, vermochte sich aber nicht daran zu erinnern, ob der Hund auch die Pfote zum "Hitlergruß" erhoben habe.

Wegen dieser unklaren Beweislage entschied die Präsidialkanzelei des Führers und Reichskanzlers am 26. März 1941, die "Affäre" auf sich beruhen zu lassen und keine Klage vor Gericht zu erheben.

Nach den Erinnerungen Tor Borgs hieß der Hund in Wahrheit "Jackie". Das bestätigte das finnische Pharmazieunternehmen Tamro Group, Rechtsnachfolger von Borgs Firma, gegenüber der taz. Tor Borg starb demnach 1959 im Alter von 59 Jahren.

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5 Kommentare

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  • D
    denninger

    Na und? In Deutschland nennt eine Ministerin ihren Dackel "Dr. Martin Luther", bringt ihm das Kreuzschlagen bei und nennt sich stolz "heilige Johanna des Rechts".

    Das issa wohl voll wichtiger...

  • F
    fnord

    eins muss man dem neofaschistenpack ja lassen, es hat disziplin und ausdauer. den ganzen tag mit dem finger auf der f5-taste vor taz.de zu sitzen, um im passenden moment seinen braunen sermon über die kommentarspalte zu ergießen - da hätte ich ja keinen bock zu.

  • W
    wtf

    @zentralrat der nazis:

     

    das ist mit abstand der abgedrehteste und geschmackloseste benutzername, den ich auf diesen seiten bisher lesen musste. könnten sie sich wenigstens die mühe machen und uns armen unwissenden erklären, wieso die geschichte irgendwas mit der brd zu tun haben soll? oder möcht' sich der eingeschnappte ostler (nehm ich jetzt mal an) gar nicht erklären? ich sag jetzt mal, das ganze erinnert MICH an meine ex, die hatte nämlich vielleicht mal einen hund, glaub ich. damit ost und west in trauter zweisamkeit einen wertvollen beitrag zur diskussion geleistet haben, so.

  • WS
    Walter Schneider

    Ach, die Geschichte ist so lange her? Das könnte durchaus aus dem Jahre 2011 sein, so im "Krampf gegen Rechtsextremismus".

     

    Die geistige Verwirrung hat nach über 60 Jahren anscheinend nicht gelitten.

  • ZD
    Zentralrat der Nazis

    Erinnert mich an die BRD....