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Nazis bei der EMArsch-Rot-Gold

Entspannter Partypatriotismus sieht anders aus. Deutsche Rechtsextremisten schreien nach dem Spiel gegen Griechenland ihre Parolen – nicht zum ersten Mal.

Die Bedeutung der Nummer auf dem Trikot ist unmissverständlich. Die Zahl bezieht sich auf den 8. Buchstaben im Alphabet und steht für „Heil Hitler“. Bild: dapd

DANZIG taz | Nach dem Spiel der DFB-Elf gegen Griechenland in Danzig haben 50 bis 60 deutsche Fans im Zentrum am Neptunbrunnen rechtsradikale Parolen* skandiert. Das weiß auch Volker Goll von der Koordinationsstelle Fanprojekte. Er zieht derzeit mit der „Fanbotschaft“ von Spielort zu Spielort.

„Es ist kompliziert, da nachhaltig einzuwirken, weil die Strukturen in der Nationalmannschaft natürlich viel schwierig sind als im Verein“, sagt er der taz. Man wisse nie, wer zu den Spielen anreise und sie als „Plattform“ missbrauche. Insgesamt räumt Goll ein, dass er wegen der Nähe zu seinem Gegenstand nicht mehr alles wahrnimmt, was um ihn herum passiert: „Vielleicht bin ich da ein bisschen zu abgebrüht. Ich fand es diesmal eigentlich nicht so schlimm wie früher.“

Goll** gehört zu den 18 ehrenamtlichen Betreuern, die sich um die Fans kümmern. Seit dem Jahr 2003 können diese Mitglied im „Fan Club Nationalmannschaft“ werden. Der Fanclub soll dazu beitragen, dass Spiele des DFB wie eine Spaßgesellschaft oder ein Familienausflug wirken.

Nazis auswärts

Polen 1996: Deutschlands Freundschaftsspiel in Zabrze, 30 Kilometer von Auschwitz entfernt, gestaltet sich wenig freundschaftlich. Es wird von hunderten Neonazis für ihre Provokationen genutzt. Über das gesamte Spiel werden von einem Großteil des deutschen Blocks rechtsradikale und antisemitische Lieder gesungen. Zudem entrollen Nazis ein Banner mit der Aufschrift: „Schindler-Juden – Wir grüßen Euch“.

Frankreich 1998: Vor dem EM-Spiel gegen Jugoslawien ziehen deutsche Hooligans und Nazis mit Reichskriegsflaggen durch Lens und heizen die Stimmung mit Gesängen wie „Wir sind wieder einmarschiert“ an. Es kommt zu Straßenschlachten, bei denen der Polizist Daniel Nivel ins Koma geprügelt wird. Bereits in den Tagen zuvor gab es im Internet Ankündigungen eines bevorstehenden „Frankreich-Überfalls“.

Slowenien 2005: DFB-Mediendirektor Harald Stenger entschuldigt sich schon vor Beginn des Testspiels über die Stadionlautsprecher beim slowenischen Publikum für die deutschen Fans, die den ganzen Tag in Celje gewütet hatten. Im Stadion gehen die Gewalttaten weiter. Hunderte Hooligans und Nazis reißen Sitze aus der Verankerung, werfen Feuerwerkskörper auf den Rasen und rufen rassistische Parolen.

Slowakei 2005: Laut und deutlich hallen Gesänge wie „Zick-Zack-Zigeunerpack“ durch das Slovan-Stadion von Bratislava und via Fernsehen durch deutsche Wohnzimmer. Fast genau zum 66. Jahrestag des deutschen Einmarschs in Polen dominieren beim Testspiel gegen die Slowakei mindestens 400 Nazis den deutschen Fanblock. Von rassistischen Schmähungen betroffen ist auch der deutsche Nationalspieler Patrick Owomoyela.

Tschechien 2007: Vor einem EM-Qualifikationsspiel in Prag liefern sich hunderte deutsche Fans Hetzjagden mit der Polizei. Auf dem Weg zum Stadion provozieren sie mit dem Singen von Wehrmachtsliedern und Sprüchen wie „Böhmen bleibt deutsch“. (epe)

Man organisiert nicht nur Reisen zu den Spielen der deutschen Mannschaft, sondern auch Weihnachtsfeiern oder Kneipenausflüge. 50.000 Anhänger sind dabei. Es geht auch darum, Zugriff auf Problemfans zu bekommen. Wie die Ausflüge solcher Fans nach Charkow, Lemberg und Danzig zeigen, klappt das nicht immer.

Entgleisungen deutscher Fans

Alles andere als abgestumpft ist Florian Schubert, Mitglied im Bündnis aktiver Fußballfans und Autor des Buches „Rechtsextreme Fans beim Bundesligafußball“. Er ist in die Ukraine gereist und hat einen Erfahrungsbericht auf publikative.org veröffentlicht, den auch Goll kennt.

Der Blogeintrag hat sich weit verbreitet. Es ist ein Dokument der Entgleisungen deutscher Fans. Beim Spiel gegen Dänemark in der Vorrunde wurde ein Banner mit der Fraktur-Aufschrift „Gott mit uns“ gezeigt, das im Zweiten Weltkrieg auf den Gürtelschnallen der Wehrmachtssoldaten prangte, berichtet Schubert. Es soll sich um eine Zwickauer Gruppierung gehandelt haben. Entspannter Partypatriotismus sieht anders aus.

Schubert hat auch fotografiert: Zu sehen ist ein deutscher Fan, der in Lemberg die „88“ auf seinem Trikot trägt, Szenecode für HH, „Heil Hitler!“ Im Stadion hat Schubert einen Fan im Thor-Steinar-Outfit abgelichtet. In den Bussen, die die Fans in die Ukraine gebracht haben, soll es hoch her gegangen sein.

In einem Bus soll nach dem Bericht eines Werder-Bremen-Fans das Lied angestimmt worden sein: „Wir bauen ein U-Bahn von Lemberg bis nach Auschwitz.“ Weiteres zweifelhaftes Liedgut: „Ha, ho, he, Faschisten SGD“ (SG Dynamo Dresden).

„Sieg Heil, Fotze und Schwuchtel“

Zur Melodie von „Jingle Bells“ wurde Schubert zufolge gesungen: „Besiktas, Trabzonspor, Galatasaray, Fenerbahce Istanbul – Wir hassen die Türkei!“ Auf Nachfrage der taz sagt er: „Diejenigen, die rassistische Gesänge anstimmen und den Hitlergruß zeigen, sind natürlich eine Minderheit, aber eine akzeptierte. Wirklich erschreckend ist, dass sich andere Fans einen Scheißdreck darum kümmern.“

Schubert hat beobachtet, wie Fans die Hand zum Hitlergruß gereckt haben. Auf seine Nachfrage, habe ein Fan geantwortet: „Was dagegen?“ Den Rest schildert Schubert wie folgt: „Die drei gehen weiter, drehen sich nach zirka 50 Metern noch einmal gleichzeitig zusammen um und rufen in seine Richtung: ’Sieg Heil, Fotze und Schwuchtel‘, dann verschwinden sie.“

Vor dem Auftaktspiel in Lemberg war auffällig, wie deutsche Fantrupps in kleinen Demonstrationszügen durch die Innenstadt liefen und immer wieder „Sieg!“ riefen – sowie: „Hurra, Hurra, die Deutschen, die sind da!“ – Sprechchöre, die zuletzt sogar Innenminister Hans-Peter Friedrich verurteilte. Als deutscher Patriot schäme er sich für diese Rufe, sagte der CSU-Politiker.

Volker Goll von der Koordinationsstelle Fanprojekte findet, dass das Schreien solcher Parolen in den Medien zu sehr skandalisiert werde, insgesamt sei es aber gut, dass es jetzt thematisiert werde. Diese Diskussion hätte man auch schon vor zwanzig Jahren führen können. Damals wehrten sich vor allem der SC Freiburg und der FC St. Pauli gegen das „Sieg“-Gegröle.

Die UEFA ermittelt

Der Freiburger Trainer Volker Finke sprach sich nachdrücklich gegen die Rufe aus, die vor allem deswegen in der Kritik stehen, weil für viele Beobachter und Fans auf das laute „Sieg“ ein stummes „Heil“ folgt. In der Ukraine und Polen können solche Parolen auch nicht reiner Selbstzweck sein, denn der Bezug zu den Verbrechen der Nazis ist unmittelbar vorhanden.

Auch auf verschiedenen Fußballblogs wird die deutsche Sangeskunst kritisiert. „Wenn aus tausenden von Kehlen gepaart mit rhythmischem Klatschen eine Geräuschkulisse ertönt, dann fühlen sich viele an Massenveranstaltungen in faschistischen Diktaturen erinnert“, schreiben die „Stehplatzhelden“.

Man müsse schon sehr gutmütig sein, so „Lizas Welt“, wenn man in den Rufen lediglich „fehlende Sensibilität und peinliche Unwissenheit“ erkennen wolle, hier handele es sich vielmehr um einen „nationalistischen Tabubruch“. Mittlerweile hat sich auch der Deutsche Fußball-Bund geäußert.

Helmut Sandrock, der Generalsekretär des DFB, erklärt auf Nachfrage der taz: „Es ist Teil unseres Dialogs, die Fans zu sensibilisieren. Entscheidend ist für uns dabei, dass keine beleidigenden, rassistischen, diffamierenden Lieder gesungen werden.“ Teammanager und ehemaliger Nationalspieler Oliver Bierhoff ergänzt: „Unser Team möchte durch sein Auftreten auf und außerhalb des Platzes ein positives Bild abgeben.

Natürlich wünschen wir uns, dass das auch unseren Fans gelingt.“ Die Uefa nimmt derweil das Anliegen ernst und ermittelt wegen „ungebührliche Verhalten von Fans“ gegen den DFB.

*Nachtrag: Laut Volker Goll von der Koordinationsstelle Fanprojekte, kurz KOS, hat es sich nachdem Viertelfinalspiel gegen Griechenland um folgende rechtsradikale Parolen deutscher Fans am Neptunbrunnen gehandelt: „Wir sind in Polen eingezogen, um Juden zu versohlen.“ Und: „Wir sind wieder einmarschiert.“ Andere deutsche Fans hätten sich darüber empört und seien auf Abstand gegangen. Die Gruppe stürmte dann in Richtung polnischer Hooligans. Doch wie sich herausstellte, handelte es sich um Zivilbeamte der polnischen Polizei. (MV)

**BERICHTIGUNG: Volker Goll gehört nicht zu den 18 ehrenamtlichen Mitgliedern des "Fan Club Nationalmannschaft", sondern arbeitet für die Koordinationsstelle Fanprojekte.

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35 Kommentare

 / 
  • JF
    Jörg Friedrich

    Die Überschrift zeugt von mangelndem Geschichtswissen. Schwarz-Rot-Gold sind die Farben der Freiheit und des demokratischen Aufbruchs, das Kaiserreich und die Nazis haben diese Farben bekämpft und verunglimpft. Man sollte nicht so geschichtsvergessen sein und diese Symbole leichtfertig den Neonazis überlassen, im Gegenteil, sie stehen für ein demokratisches Deutschland - deshalb sind sie auch sehr gut geeignet, einen entspannten Patriotismus zu symbolisieren.

  • B
    blablablutze

    so ein quatsch. "mexiko" wird auch von ganz normalen fußballfans gesungen. ich hab das lied selbst schon bei auswärtsspielen gesungen und bin alles nur nicht rechts. dass sich gerade pauli und freiburg gegen "sieg" wehren - wen wunderts? diese vereine haben doch gar keine berechtigung, wenn sie nicht anderen unterstellen könnten, sie wären nazis. das selbe gilt für "hurra, hurra...". das singen die fans bei JEDEM bundesliga-verein aber bei der nationalmannschaft, muss man plötzlich darauf achten?! ihr ward doch noch nie bei einem spiel! natürlich gibts da eine menge idioten, ist schliesslich fußball und zu den kollegen aus dresden braucht man sich eigentlich nicht weiter äußern. die sind bekannt dafür, ohne gehirn geboren worden zu sein. die frankfurter haben doch gezeigt wie man es machen kann: einfach ein plakat mit der skyline von dresden, auf dem steht "bomben auf dynamo" zeigen und sich über die bundesdeutsche empörung freuen.

  • MS
    meine sache

    Ich habe bereits selbst meine Erfahrungen mit rechtsextremen Fans gemacht und dieser Artikel der Taz reiht sich in viele Berichte ein.

    Es ist nunmal so, dass seit 2006 alle 2 Jahre der deutsche Nationalismus/Nationalsozialismus aufkeimt und versucht sich durchzusetzen und wenn auch nur im kleinen Rahmen, so doch mit Erfolg. Denn von den anderen Fans wird es, vor allem beim Public Viewing halt doch toleriert maximal wird kurz Kritik geübt.

     

    Auch Antisemitismus, Homo- und Xenophobie gehen damit Hand in Hand.

     

    Kurz gesagt: Alle 2 Jahre zeigen viele Bewohner dieses Staates ihre wahre Einstellung zum Begrüßen, Denken und Handeln und diese Gruppe wächst.

     

    Bleibt übrig: Gegen Deutschlandwahn und Nationalismus -> Deutschland, du Opfer

  • AE
    Auch ein Fussballfan

    Vor mir in Danzig im Stadion zwei deutsche Fans mit Reichskriegsflagge auf der Stirn: Wahrlich ein Übel. Das beunruhigende dabei: Aufgemalt wurden sie vor dem Stadion von einer jungen polnischen Frau, die vermutlich nicht genau wusste, was sie da malte (oder doch?). Das beruhigende: Immerhin hat sie Geld dafür bekommen.

  • T
    toddi

    @ ole na gut die Nachfolger von Ommon heißen "Berkut" wie die von "Alfa" heißen ist dem kleinen Toddi piepegal hauptsache sie ehren ihre Großväter ...

  • T
    Tuncay

    @Deutsch-Pole

     

    Deutschland hat schon immer diesen Skandal :-) Also immer seit '45 und zumindest beim Schlagwörtern wie "deutsch", "Nation" oder Butterbrotbemme. Dann entwickeln sich einige Leute aus dem Land der Dichter und !Denker? zu hysterischen Prolls, denen offenbar jede Fähigkeit der Differenzierung abhanden gekommen scheint.

    Und was dabei heraus kommt, sehen wir hier. Noch weniger als bei der BILD.

  • S
    suswe

    Sollte Ahmed der Doische etwa Recht haben?

  • D
    Deutsch-Pole

    Ach wie schön, nachdem ständig ein paar Zwischenfälle in Polen und der Ukraine aufgebauscht und völlig übertrieben wurden hat jetzt Deutschland auch seinen Skandal.

  • S
    Schlosser

    "Gott mit uns" wurde aber nicht erst von der Wehrmacht auf Koppelschlössern geprägt - und vor allem nicht in Fraktur.

     

    http://www.das-koppelschloss.de/gottmituns.htm

  • S
    Schreibtisch

    an der Siegessäule fuhr ein oben offener Sightseeing Bus an mir vorüber, oben drauf voll schwarz mit gekleideten Fans (warum?), alle machten den Hitlergruß zur Säule und sangen Sieg und Deutschland.

    ich weiß, ich hätte sie anzeigen müssen, war aber so verdattert, dachte, ich seh nicht richtig. Und dann war er schon vorbei. Dass die Fans singen: Parasiten, hängt den Zigeuner von Schalke 04 und "Gott mit uns" und "U-Bahn nach Auschwitz" - also Leute, da kann mir keiner erzählen, dass diese Vereine nicht total unterwandert sind, denn woher haben sie denn diesen "historischen" Sprachgebrauch?

    Probleme mit Gewalt und Rassismus gibt es bei allen Fussballvereinen (Und Bemühungen und Vereine dagegen wie "fairplay"), aber bei den Deutschen schauen mal wieder die Nazis, was geht. Und es geht viel und wird "nicht so schlimm" befunden - solange kein Gewaltverbrechen passiert. Und selbst dann gibt es noch viele Ausreden. Schon peinlich.

  • M
    Michel_Berlin

    >>"Auch auf verschiedenen Fußballblogs wird die deutsche Sangeskunst kritisiert. „Wenn aus tausenden von Kehlen gepaart mit rhythmischem Klatschen eine Geräuschkulisse ertönt, dann fühlen sich viele an Massenveranstaltungen in faschistischen Diktaturen erinnert“, schreiben die „Stehplatzhelden“."

  • O
    ole

    @Beckenschlauer

    "Das menschliche Gehirn ist eine großartige Sache. Es funktioniert vom Moment der Geburt an - bis zu dem Zeitpunkt, wo du aufstehst, um eine Rede zu halten*."

     

    *bzw. zwei Sätze zu schreiben

     

    Und von @schläfer haben wir noch schnell gelernt, daß der Bundes-Jogi Danzig wieder eindeutschen wollte, weil die meisten deutschen Fußballfans noch immer, schon wieder oder prinzipiell vom Endsieg träumen.

     

    Großes Kino!

  • AF
    Adolf Fickt Hitler

    Entspannte Partypatrioten sind die anderen Spinner genauso wenig und in erster Linie sind sie strohdumm, denn wie bescheuert muß man eigentlich sein, zu Hunderttausenden zu applaudieren und dabei nicht zu raffen, daß das Ziel des Applauses in der Glotze sitzt und davon überhaupt nichts hört? Genauso bekloppt wie grinsende Deppen mit Zeichensprache am Handy. Mutanten! Und dann noch mit nationalfarbigem Klopapier... Man sollte allen Public Viewern den Hitlerschein entziehen, wegen fehlender geistiger Reife zum Vergaserfahren.

    Und wer wundert sich denn überhaupt über diesen verkommenen Schwachsinn, schliesslich ist das ganze nichts anderes wie das internationale Treffen der Nazionalmannschaften.

    Dieses ganze bejubelte Millionärsgesockse gehört als EG-Rettungspakete an die Scheichs verkloppt.

  • M
    Monk

    @schläfer

     

    "die meisten Fans der Deutschen Nationalmannschaft singen die erste Strophe des Deutschlandliedes" - Entweder beweisen oder nicht so einen Unsinn schreiben.

     

     

    "die Trainer von Russen, Ukrainern, Polen, Kroaten, Italienern behaupte aber auch nicht das sie in Gedansk(Danzig)ein Heimspiel haben,so wie Jogi." - Die haben ja auch nicht ihr Mannschaftshotel da stehen. Aber ist trotzdem unglücklich. Könntest du übrigens kurz einen Link posten, WANN Löw das gesagt hat...?

  • H
    Hermann

    Sicherlich sollte man dieses Verhalten nicht dulden. Diese negative Stimmungsmache ist aber wieder mal typisch. 20 000 Fans unterstützen die deutsche Mannschaft vor Ort und wegen ein paar Spinnern sind "wir deutsche " wieder ein Volk von ewig gestrigen und so weiter. Das ist unerträglich.Ihr solltet mal das Verhalten der Fans an den Spielorten beschreiben: Friedliches Miteinander, keine Spur von nationalistischen Auswüchsen,keine Randale - eben ausgelassene Partystimmung. Aber eine solche Berichterstattung würde natürlich nicht zu Eurer Philosophie passen.

    Der böse deutsche verkauft sich offenbar besser, als ein vernünftig recherchierter Artikel über das eigentliche Problem mit Nationalisten aus dem russischen und polnischen Lager bei der Euro.

  • O
    ole

    @toddi

     

    "Tut mir leid, aber meine Spezialeinheiten haben bei uns noch genug zu tun, bei all den subversiven und antipatriotischen Elementen."

     

    Mit kollegialem Gruß

    V.Putin

    [Hmmm, weiß der kleine toddi nicht, daß wir längst im Land sind?]

  • S
    @schläfer

    die Trainer von Russen, Ukrainern, Polen, Kroaten, Italienern behaupte aber auch nicht das sie in Gedansk(Danzig)ein Heimspiel haben,so wie Jogi.

    Es war schon ein Zeichen als Jogi die gebürtigen Polen die kränze in Auschwitz ablegen ließ.Vergangenheitsbewältigung nach Deutscher Art eben.Nicht alle Fussballfans sind Nazis,doch die meisten Fans der Deutschen Nationalmannschaft singen die erste Strophe des Deutschlandliedes(warum wird eigentlich keine gesungene version der dritten strophe gespielt).Wenn der"gute"Patriotimus in Nationalstolz umschlägt und man sich emotional mit den"guten"Landsern verbunden fühlt geht man eben nicht mehr zum Fussball sondern träumt vom Endsieg.Darum"Helm auf und los"

  • T
    toddi

    Es wird scheinbar Zeit das ukrainische OMON- oder Alfa- Kräfte den "marschierenden" Doitschen mal anständig den Arsch versohlen- so wie damals ihren Großvätern. Und wenn sie dabei leider einen Kollateralschaden unter den "ewig gestrigen" hätten würde sicherlich sich die Trauer in Grenzen halten. Was erlaubt sich dieses Pack eigentlich insbesondere im Ausland. Wenn Deutschland dazu augenscheinlich die "Kraft" oder wenn man die Geburtshelfer dieser "Demokratie" betrachtet besser der Wille fehlt so sollen "es" die Enkel der damaligen Sieger richten ...

  • A
    alex

    Wieso denken nur alle diese Em wäre eine Veranstaltung für Fußballfans? Da werden vor Anpfiff überdimensionierte Plastikfußbälle über das Feld gerollt, dazu tanzen Männer und Frauen in Strumpfhosen mit Pappmacheflügeln über den Rasen, und auf den Rängen sitzen keine Fans, sondern irgendwelche B**zen und B-Promis. Dann werden weltbewegende Fragen diskutiert, wer hat die schönsten Haare, wer hat die hübscheste Frau. Das ist ein Ereignis für die Medien, für die Werbeindustrie und die identifikationssuchende Masse, die nur brüllen und saufen will.

    Fußballfans unterstützen ihren Verein, nicht nur wenn er ein paar gute Turniere gespielt hat, wie jetzt die DFB11, sondern fortwährend, sie treffen sich um Gesänge zu texten, die an Kreativität mit "Schland" nicht zu vergleichen sind, sie entwerfen aufwändige Choreographien und verbringen Nächte damit Transparente zu gestalten. Das ganze hat mehr mit DSDS zu tun als mit Fußball.

    Und die Patriotismusnummer... Sollen die Leute doch ihre Fahnen tragen und die Nationalhymne singen, wo ist das Problem? Solange sie es nicht am Tag der Deutschen Einheit tun... PS: Wer mit der 88 auf dem Trikot Özil zu jubelt, ist doch selbst noch zu dumm für Nazipropaganda.

  • Z
    zdribac

    1. An Karten heranzukommen ist kein Problem, ebenso sind die Sicherheitskontrollen lasch.

    2. "Sieg" oder "Hurra, hura, die Deutschen, die sind da" hat für mich nichts Verwerfliches.

    3. Einige dutzend Spinner gibt es immer - bei den Deutschen und auch bei allen anderen Ländern (und Clubs).

    4. Wie soll man die Leute im Stadion ansprechen? Ich würde es nicht machen, dafür ist mir meine Gesundheit zu wichtig. Man weiss ja genau, wer diese Leute sind. Und sie sind nicht alleine da...

    5. Deutschland hat ein Problem mit dem Umgang mit der eigenen Vergangenheit. Obwohl dies bald 70 Jahre vorbei ist!

  • T
    Thomas

    @ Schläfer:

     

    Der Punkt ist die Gleichgültigkeit der "toleranten" Mehrheit. Idioten und Nazis werden erst dann wirklich zu einem Problem, wenn man ihnen gegenüber gleichgültig wird bzw. deren Auftreten irgendwie zu verniedlichen versucht.

     

    Ein Mensch, der wirklich leidenschaftlich für Fussball ist, müsste sich an sich auch selbst schon gegen sowas wehren (weil es Instrumentalisierung ist). Daran kann man zumindest vermutend sehen, wieviel "echte" Fans da unterwegs sind. Ist eben doch viel Mitläufertum und inszeniertes Gemeinschaftsgefühl.

     

    @Beckenschlauer: Vollkommen. Unrühmliche. Aussage.

  • T
    TheDude

    @ Beckenschlauer:

     

    Ganz genau, alle Fußballfans sind prinzipiell Nazis! Diese Aussage ist ein genau so dämlich, wie das Verhalten des DFBs, zu pauschalisieren ist so schwachsinnig, wie dieses Problem runterzureden. Auch wenn es Anfang der 90. Jahre noch weit aus mehr Nazis in den Kurven (in der Bundesliga) gab, so sollte man mit dem aktuellen Stand nicht sich nicht zufrieden geben. Leider ist dieses Problem nicht allein durch Fan-Initiativen und den DFB zu lösen, sondern wird auch immer ein gesellschaftliches Problem bleiben. Zudem kann ich mit 100% Sicherheit sagen, dass keiner meiner Freunde von denen ein sehr großer Teil Dauerkarten bei den unterschiedlichsten Vereinen besitzt in irgendeiner Weise Nazi wäre!

  • W
    waldgespenst

    Warum wird im Artikel mal wieder versucht Fußball an sich und die Fans im besonderen zu diskreditieren? Warum wird nicht die Frage gestellt die das Elend an der Wurzel packt: Wie verdammt nochmal kommen solche Rechtsspinner an die Karten? Das ist das Problem!

     

    Und es kotzt mich an wenn ich sehe wie hier wieder mal versucht wird friedliebende Fans mit rechtsradikalen Spinnern zu vermengen.

  • V
    viccy

    @ Schläfer

    Danke. So ist es. Zigtausende Fans im Stadion und ein paar Idioten, die Hitler damals alle eingesperrt hätte; das ist wirklich nur ein Haar in der Suppe.

     

    Aber wenn man das Haar unbedingt unters Mikroskop zerrt, ist es halt riesig und man kann wieder antideutsche Lieder trällern und politisch korrekt sein. Tut gut?!

  • B
    borkener

    Zitat: von Beckenschlauer "Fußballfans sind prinzipiell Nazis. Das war schon immer so und wird auch so bleiben!" Was für ein engstirniger, vorverurteilender Schwachsinn!

     

    Wenn eine Mannschaft auswärts spielt, dann rufen die Fans zum Beispiel "Hurra, hurra, die Schalker die sind da!". Nichts anderes machen die Fans der deutschen Mannschaft. Das ist meiner Ansicht nach etwas ganz anderes als der Hitlergruß oder andere Naziparolen.

     

    Natürlich gibt es unter den Fußballfans Rechtsextreme. Schon einmal darüber nachgedacht, weshalb es hier evtl. mehr sind als in anderen Gesellschaftskreisen? Könnte es etwa daran liegen, dass hier hauptsächlich Männer zwischen 20 und 40 Jahren unterwegs sind?

     

    Das an vielen Autos jetzt Deutschlandfähnchen hängen, hat meiner Meinung nach nicht wirklich etwas mit übertriebenem Nationalismus zu tun, sondern mit der heutigen Partygesellschaft, die aus jeder Gelegenheit ein Event machen muss. Zum Test lassen sie sich mal den Text der deutschen Nationalhymne von den Fähnchenschwenkern vorsingen ;-)!

  • HF
    Heribert Fassbender

    Der Inhalt dieses Beitrags stand doch ganz offensichtlich schon vor Beginn der "Recherche" fest. Traurig, traurig, dass jetzt auch die "taz" statt differenzierter Berichterstattung in die allgemeine Betroffenheits-Empörungsmasche in Sachen Fußballfans verfällt. Da war man schon besseres gewohnt. Wenn sich 15.000 deutsche Fans ganz vorbildlich verhalten, ist das keine Zeile wert, Hauptsache man bereitet ein paar handvoll Nazi-Spacken, die im Übrigen bei den Spielen in der Ukraine kaum wahrnehmbar bzw. gar nicht da waren, schön die Bühne, dass deren geistiger Durchfall auch unbedingt Verbreitung findet. Toll!

    Und jetzt den Somrero auf ...

  • K
    KlausK

    Vorweg: Von Fußball verstehe ich sehr wenig, habe zu diesem Sport auch eine gewisse Distanz.

     

    In Netzforen wurde immer wieder der Sport allgemein, aber auch der Fußball, als unpolitisch und als reines Spiel beschworen. Die Millionen Fähnchen an überwiegend älteren Kleinwagen aus deutscher Produktion sprechen eine andere Sprache.

     

    Was von gutmeinenden Sportfunktionären oder Politikern als Ausdruck von Freude oder Fankultur dargestellt wird, ist nicht selten aggressiv provozierender Nationalismus.

  • HH
    harri hirsch

    das las sich die letzte woche aber ganz anders.da wurde hier der patiotimus hochgejubelt,kritik daran wurde als unbegründet abgetan.es ist von vornherein klar das wenn es um deutschland geht es kein gutes deutschland gibt.wer deutschland sagt sagt immer auch auswitz.viele der"guten patrioten" sehen die spiele in danzig als heimspiele an und genauso werte ich den besuch von merkel.wo die reise hinging war klar als die beiden polen als vertretung für den rest der deutschen mannschaft die kränze in auschwitz ablegten.

  • D
    DaJoerch

    Den Quatsch vom "entspannten Partyotismus" habe ich sowieso noch nie geglaubt. Nationalismus bleibt Nationalismus, auch wenn die Dummenpresse da noch so viele Smileys draufklebt. Zwischen "das eigene Land besonders gut finden" und "andere Länder Scheiße finden" liegen jedenfalls nach meiner Beobachtung nur zwei Kannen Öttinger - auch bei sonst total "entspannten" Fans.

  • A
    Antifa

    Den Kommentar von diesem Nazischwein "von Mexico" bitte löschen!!!

  • E
    Eifelpeter

    Das ist die Fortsetzung dessen, was in deutschen Stadien als völlig normal, auch von den Vereinen,hingenommen wird.

    Es wird nicht die eigene Mannschaft durch Fangesänge unterstützt, sondern der Gegner niedergebrüllt. Das hat mit Fankultur nichts zu tun. Dass sich das bei Spielen der Nationalmannschaft fortsetzt,ist logisch. Sind es doch die gleichen Fans.

    Ich bin aber auch der Meinung, dass die meistn einfach nur mitgrölen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was der Inhalt der Grölerei ist.

    Das soll aber keine Entschuldigung sein. Dem sollte man Einhalt gebieten.

  • T
    theseus

    der artikel ist schon sehr gut aufgearbeitet, allerdings ist es für mich erstaunlich, dass der text hinsichtlich des fussballs sich ausschließlich auf deutschen rechtsradikalismuss stützt. es ist hinsichtlich bekannt, dass ausschreitungen bedauerlicherweise von vielen internationalen "fans" bestritten werden. diesen exkurs vermisse ich im artikel, denn damit wäre dieser radikalismuss deutlich offener an den leser gekommen

  • M
    MeinName

    "Helmut Sandrock, der Generalsekretär des DFB, erklärt auf Nachfrage der taz: „Es ist Teil unseres Dialogs, die Fans zu sensibilisieren.“

     

    Das klingt doch mal wieder so, als ob das Problem lediglich Unwissenheit (aka "fehlende Sensibilität") wäre und diese Fans durch etwas Information sofort einsehen würden, daß sie sich (natürlich völlig unbewusst) falsch verhalten haben. So ein Blödsinn.

     

    Wer (gerade in Osteuropa) solche Parolen brüllt weiß doch genau, warum er das macht und was diese bedeuten bzw. womit sie assoziiert werden. Darum geht es doch gerade. Warum wird bei so etwas immer fehlendes Wissen unterstellt? Warum sagt der DFB nicht klar, dass solche Leute rechtsradikaler Abschaum sind, der gesellschaftlich geächtet gehört und nicht bloß "sensibilisiert" werden muss? Stattdessen dieses unerträgliche PR-Gesülze um auch ja keinem dieser Nationalisten zu nahe zu treten.

     

    Dazu passend geht es Herrn Bierhoff in erster Linie um das "positive Bild" nach außen und nicht etwa um die widerliche Geisteshaltung hinter solchen Sprechchören. The Show must go on.

  • B
    Beckenschlauer

    Fußballfans sind prinzipiell Nazis. Das war schon immer so und wird auch so bleiben!

  • S
    Schläfer

    Ich weiss nicht recht:

    Dass sich unter Zehntausenden Fussballfans ein paar hundert Spinner befinden, die sich daneben benehmen, wird sich wohl nie ändern lassen.

     

    Das ist bei den Russen, Ukrainern, Polen, Kroaten, Italienern ... nicht anders.

     

    Man kann in jeder Suppe ein Haar finden, wenn man danach sucht.