Vielen Dank an die taz für die Aufarbeitung und Veröffentlichung der Dokumente. Ich ziehe aus der Lektüre folgende Schlüsse:
- die NPD besteht erwartungsgemäß aus einem (überschaubaren) Haufen ungebildeten Fußvolk, dass völlig unreflektiert einer mehr als problematischen Ideologie anhängt, sowie einigen wenigen zu durchschnittlichen Denkleistungen Fähigen, die dieselbe Ideologie vermittels irgendwelcher einschlägiger Publikationen zu stützen versuchen und die politische Netzwerkarbeit betreiben.
- politisch gesehen dürfte sie, ob mit oder ohne Zusammenschluss mit der DVU, in den wenigsten "wichtigen" Wahlkreisen der Republik eine signifikante Rolle spielen.
- sie entspricht damit vielen Splitterparteien und -bewegungen in Deutschland, die sich medial einer weitaus geringeren Aufmerksamkeit erfreuen.
Die eigentliche Diskussion, die nun auf diese Erkenntnisse folgen sollte, muss sich meines Erachtens nach darum drehen, ob man die NPD weiter als isoliertes politisches Phänomen betrachtet und gleichsam hochschreibt, oder ob es nicht soziologisch eriebiger und politisch sinnvoller wäre, die NPD in einem Atemzug mit Organisationen wie bspsw. der Milli Görüs, den Grauen Wölfen, der radikalen Linken etc. zu nennen und somit, bei allen Unterschieden in den Details, den kleinsten geeinsamen Nenner herauszustellen (der dann so klein doch wieder nicht ist): es gibt in Deutschland offenbar ein nicht vernachlässigenswertes Publikum für Ideologien, die sich nicht mit unserem Grundgesetz vereinbaren lassen. In einem weiteren Schritt könnte man dann tatsächlich auch in Teilen Die Linke einmal genauer unter die Lupe nehmen, oder auch Teile der CSU. Die Frage wäre dann, ob das Wählerpotential für diese Vereinigungen rein quantitativ so groß ist, dass es einem tatsächlich Sorgen machen muss - oder ob man nicht vielmehr im westeuropäischen Vergleich konstatieren darf: "Im Prinzip sind wir eine ziemlich gelungene Demokratie, aber whret den Anfängen" (um dann zu überlegen, wie).
Das fände ich in jeder Hinsicht fruchtbarer, und nicht zuletzt auch intellektuell belastbarer, als unverbunden einzelne Alarm-Berichte über irgendwelche Deppen in Nord, Ost Süd oder West der Republik abzudrucken.
Kameradschaftlicher Gruß ;-) ,
j.k.
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