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Archiv-Artikel

Nato und UNO im Kosovo versagt

PRIŠTINA dpa ■ Die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat der Nato und der UNO einen „katastrophalen Misserfolg“ im Kosovo vorgeworfen. Die von der Nato geführte Friedenstruppe KFOR und die UN-Polizei habe während der März-Unruhen vollkommen beim Schutz der nicht-albanischen Minderheiten versagt. Das geht aus einem HRW-Bericht hervor, der am Montag in Priština veröffentlicht wurde. Der HRW-Bericht wurde gestern offiziell in Brüssel vorgestellt. Darin werden zahlreiche Fälle aufgezählt, bei denen Angehörige der Minderheiten, hauptsächlich Serben, vollständig schutzlos gewaltsamen albanischen Randalierern ausgesetzt gewesen sein sollen. Fast 48 Stunden lang hätten KFOR und UN-Polizei die Kontrolle über der Provinz verloren. In vielen Fällen hätten die Nato-Soldaten die Tore ihrer Kasernen geschlossen und auf die brennenden serbischen Häuser geschaut, heißt es in einer Stellungnahme der HRW-Mitarbeiterin Rachel Denber. Ein KFOR-Sprecher wies diese Kritik umgehend zurück.