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Archiv-Artikel

Nato übt in der Ostsee kommende Einsätze

GROSSMANÖVER Zum ersten Mal sind auf dem Festland stationierte Soldaten in größerem Umfang in ein Ostseemanöver eingebunden. Geübt wird unter anderem die Abwehr von Terror-Angriffen

Ein Nato-Großmanöver mit 3.500 Marinesoldaten aus 20 Nationen hat gestern in der Ostsee begonnen. Um 8 Uhr morgens verließen zwei Nato-Verbände und ein Spezialkräfteverband die Häfen, um sich unter der Leitung des Flottenkommandos zwölf Tage lang auf mögliche Einsätze vorzubereiten. Bei den gemeinsamen Seemanövern „Northern Coasts“ (Noco) und der dänischen „Danish Exercise“ (Danex) werden mehr als 40 Schiffe sowie 20 Flugzeuge und Hubschrauber zwischen Bornholm und Skagen militärische Abläufe und Taktiken üben, sagte ein Marinesprecher.

Nach Angaben der Marine laufen die Manöver in der ersten Woche „schulmäßig“ ab: Wie bei einem Stundenplan wisse jedes Schiff, wann es was, wo und mit wem trainiere. Die ersten Übungen würden unter anderem dem gegenseitigen Kennenlernen dienen. Aus diesen Manövern werde sich nach und nach das „Übungsgeschehen“ aufbauen.

Wie bei solchen Übungen üblich, diene eine „fiktive Geschichte“ als Hintergrund, heißt es von der Marine. Für die Soldaten stellt sich die Ostsee dann als eine Welt mit künstlichen Ländern dar, in der sie vor Situationen gestellt werden, die auch in realen Einsatzgebieten auftreten könnten. „Wir simulieren dann unter anderem Seeraumüberwachung sowie Angriffe von Terroristen oder Piraterie“, sagte der Marinesprecher.

Ostseemanöver an Land

Zeitgleich begann am Montag die Spezialkräfteübung „Green Dagger“ (Grüner Dolch). Sie ist in das Seemanöver eingebunden und bereitet Soldaten auf eine mögliche Unterstellung unter die Nato Response Force (NRF) vor. Es ist das erste Mal, dass in größerem Umfang Soldaten aus verschiedenen Nationen auf dem Festland in ein Ostseemanöver eingebunden sind.

Die Minentaucher-Übung „Sandy Beach“ – eine der größten Übungen der Kampfmittelbeseitigungsexperten – begann bereits vor einer Woche. Sie wurde am Montag ebenfalls in das gemeinsame Seemanöver integriert. (dpa)