Nahaufnahme: Die heutige Protestkultur : Protest 2020 mit Armin Nassehi

Peter Unfried im Gespräch mit dem Intellektuellen Armin Nassehi, der soeben das ultimative Protest-Buch „Das große Nein“ herausgebracht hat.

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Die Bürger der Bundesrepublik sind wieder auf der Straße, um zu protestieren. Für ernsthafte Klimapolitik, gegen Rassismus, aber auch gegen Corona-Einschränkungen und gegen Einwanderung. Schon im Herbst könnten auch die Arbeitslosen einer Corona-Wirtschaftskrise auf den Straßen sein.

Wann: Di., 30.06.2020, 18.30 Uhr

Wo: Livestream via YouTube

Kontakt: taztalk@taz.de

Das führt zu Irritationen, denn Protest wurde durch 1968, Anti-Atom- und Friedensbewegung in ein emanzipatorisch-kritisches Denken einsortiert, in dem Staat, „System“ und demokratische Mehrheitsgesellschaft als problematisch betrachtet wurde. Das sehen nun aber Pegida und andere anti-emanzipatorische und anti-demokratische Proteste auch so.

Zeit für Differenzierung und Selbstreflexion: Wie unterscheidet sich „guter“ und „böser“ Protest, was kann Protest, was kann er nicht - und warum sind die Protestierenden am Ende immer enttäuscht? Darüber spricht Peter Unfried mit dem Soziologie-Professor und öffentlichen Intellektuellen Armin Nassehi, der soeben das ultimative Protest-Buch „Das große Nein“ (kursbuch-edition) herausgebracht hat.

Armin Nassehi, Jahrgang 1960, ist Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Herausgeber des legendären „Kursbuches“. Fan von Schalke 04. Geboren in Tübingen, Vater Perser, Mutter Schwäbin. Er gilt als „Meisterdenker der Grünen“ (Zeit), der der Partei einen „theoretischen Überbau“ (Welt) verschafft habe, der es ihr ermöglichen soll, Politik wieder zu gestalten, nachdem die Komplexitätsfolgen der Moderne nicht mehr mit der alten Parteidifferenzierung bearbeitet werden können. „Es geht eben nicht darum, linker zu werden, auch nicht rechter zu werden, denn im Prinzip führen diese Bewegungen weg von dem Problem“, sagt Nassehi. Es geht auch nicht darum, „Schnittmengen“ mit Gleichdenkenden zu finden wie im alten Denken. Es geht darum, Allianzen der Ungleichen zu schließen. 

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