piwik no script img

Nachwahlen in BirmaFaire und frei Wahlen gefordert

Birmas Präsident Thein Sein wird möglicherweise für die Nachwahlen im April Wahlbeobachter zulassen. Auch Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi stellt sich zur Wahl.

Auf dem Weg vom Junta-General zum Präsidenten: Thein Sein. Bild: dapd

RANGUN afp/dpa | Birma wird möglicherweise bei den Nachwahlen im April Beobachter aus den Nachbarstaaten zulassen. Präsident Thein Sein habe bei einem Besuch des Generalsekretärs der südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN), Surin Pitsuwan, zugesagt, die Zulassung von ASEAN-Wahlbeobachtern "ernsthaft in Betracht zu ziehen", erklärte die Organisation am Dienstag.

Thein Sein war zuletzt Regierungschef der Militärjunta, die Birma Jahrzehnte regierte. Die Junta hielt im November 2010 erstmals seit 20 Jahren Wahlen ab. Weil keine Beobachter vor Ort waren, blieben westliche Länder skeptisch und zweifelten an einem fairen und freien Wahlgang.

Das Militär hat sich ohnehin ein Viertel der Sitze reserviert. Eine dem Militär nahestehende Partei gewann zudem die meisten anderen Sitze.

Seitdem setzt der inzwischen zum Präsidenten ernannte Thein Sein aber auf Reformen. Er hat der langjährigen Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi den Weg zur Teilnahme an der Nachwahl geebnet. Die Junta hatte sie 15 Jahre unter Hausarrest eingesperrt.

Bei den Nachwahlen bewirbt sich erstmals auch Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi um einen Parlamentssitz.

Bei den Nachwahlen am 1. April sind 48 Mandate zu vergeben – 40 im Unterhaus, sechs im Oberhaus und zwei in Regionalversammlungen. Die Sitze wurden frei, nachdem Abgeordnete in die Regierung gewechselt waren.

Die Abstimmung wird international aufmerksam beobachtet. Der Westen hat für den Fall von fairen und freien Wahlen eine Lockerung der Sanktionen und eine Verstärkung der Zusammenarbeit in Aussicht gestellt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • H
    heinermerkl

    das glaub ich erst nach den wahlen