Nachholspiel Fußball-Bundesliga: Podolski rettet Köln einen Punkt
Er stellte seinen persönlichen Rekord auf und doch reichte es für den 1. FC Köln nur für ein Unentschieden gegen Mainz: Spieler des Abends war dennoch Lukas Podolski.
KÖLN dpa | Mit der Power von Lukas Podolski hat der 1. FC Köln eine Niederlage gegen den FSV Mainz 05 verhindert, den erhofften Sprung auf den siebten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga aber verpasst.
Mit seinem 14. Saisontor (85. Minute) stellte der Nationalspieler einen persönlichen Rekord auf und rettete seinem Club beim 1:1 (0:0) am Dienstagabend kurz vor Schluss einen Zähler. Sami Allagui hatte Mainz mit seinem ersten Tor seit acht Spielen in der 70. Minute in Führung gebracht.
Vor 44.800 Zuschauern boten die Team aus den Karnevals- und Fastnacht-Hochburgen keinen Fußball-Spaß und stagnieren weiter im Mittelmaß. Köln ist mit 21 Punkten Zehnter, Mainz mit 18 Zählern auf Platz zwölf. "Grundsätzch wollten wir gewinnen und auf den siebten Platz vorrücken. Jetzt haben wir 21 Punkte, das ist ordentlich", sagte Kölns Keeper Michael Rensing.
Mainz-Torschütze Allagui ärgerte sich über den Gegentreffer von Podolski. "Wir waren gewarnt, ihn nicht schießen zu lassen. Und er schießt das Ding rein. Schade um die zwei verlorenen Punkte."
Das Spiel war am 19. November kurz vor dem geplanten Anpfiff abgesagt worden, da der eingeteilte Schiedsrichter Babak Rafati in einem Kölner Hotel versucht hatte, sich das Leben zu nehmen.
Kontrolliert und wenig kreativ
Zum Hinrundenabschluss wartet auf die Kölner noch ein Härtetest. Schon am Freitag müssen sie im dritten Spiel innerhalb von sechs Tagen beim designierten Wintermeister Bayern München ran. Mainz reist am Sonntag nochmals gen Westen und will bei Borussia Mönchengladbach weitere Punkte sammeln.
Kölns Trainer Stale Solbakken sah keinen Grund, seine Erfolgself vom Freiburg-Sieg zu ändern. Sein Mainzer Kollege Thomas Tuchel rotierte nach der Nullnummer gegen Hamburg hingegen gleich vierfach. Das Ersatzbank-Schicksal traf unter anderen auch den am vergangenen Wochenende glücklosen Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting.
Von dort bekam der Kameruner - der in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde - keinen Anschauungsunterricht in Sachen Offensivfußball zu sehen. Beide Mannschaften agierten kontrolliert, aber wenig kreativ. Die größte Torgefahr kreierten die Kölner für ihr eigenes Tor in Eigenarbeit. Miso Brecko (22.) wollte den Ball zu seinem Torhüter Rensing zurückköpfen, zielte aber am Schlussmann vorbei. Zu seinem Glück kullerte der Ball neben dem Gehäuse ins Aus.
Ideenlose Kölner
Und Poldi? Seinem Rekordtor kam er zunächst nicht einmal nahe. In der 25. Minute versprach ein Freistoß am Strafraumeck die große Chance - doch der Schuss wurde von der Mainzer Mauer geblockt. Die Inspiration fehlte auch Kölns Fußball-Prinzen.
Keine fünf Minuten waren nach der Halbzeitpause vergangen, da bot sich dem FC plötzlich die Chance. Mato Jajalo (49.) scheiterte aus kurzer Distanz an Mainz-Keeper Christian Wetklo, im Nachschuss verzog Christian Clemens. Ein Hinweis auf anstehende größere Fußball-Klasse war die Aktion nicht. Kölns Spiel blieb ideenlos. Mainz hatte sogar immer deutlichere Vorteile. Und wurde durch Allaguis Tor belohnt.
Köln reagierte energisch und fast hätte Podolski (75.) kurz darauf seinen 14. Saisontreffer erzielt. Wetklo lenkte einen abgefälschten Schuss der FC-Ikone gerade noch an die Latte. Zehn Minuten später war Poldi dann zur Stelle und konnte nach sattem Schuss seinen Rekordtreffer und den Ausgleich bejubeln.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!