: Nachhaltiger Irrtum?
Betr.: „Keine Lust auf Kioto-Umsetzung“, taz hamburg v. 10. 3.
Mit größter Verwunderung habe ich einen Satz von Hartmut Engels (CDU) gelesen: „Eine einzelne Stadt, die mit dem Gesamtklima der Erde überhaupt nichts zu tun hat, kann da sehr wenig tun.“ Er befleißigt sich da einer Argumentationsweise, die von zwei Bevölkerungsgruppen bevorzugt wird. Das sind zum einen Menschen, die all ihr Vertrauen verloren und durch hoffnungslose Resignation ersetzt haben. Und das sind zum andern jene, die ihr persönliches Nichtstun wortreich zu rechtfertigen wissen.
Ich wüsste gerne, welcher Gruppe er sich zuordnet. Und ob er wirklich findet, dass es die Aufgabe eines gewählten Volksvertreters ist, den potenziell Handelnden – sei es durch Energiesparen, bewussten Umgang mit ihrer Umwelt oder aktive Beteiligung an demokratischen Prozessen – Motivation und Mut zu nehmen, weil man ja eh nichts machen kann. Bildungsoffensive, Agenda 21, Nachhaltigkeit – ein nachhaltiger Irrtum? Harald Schöngart