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NachgefragtRund um den Wall

■ Beirat Mitte: Hafenvorstadt anbinden / Polizeihaus-Planungen abgelehnt

Am Montag hat sich der Beirat Mitte einmal mehr den Kopf darüber zerbrochen, wie die Hafenvorstadt und das Faulenquartier besser an die Innenstadt angebunden werden könnten.

Die Idee, eine Straßenbahnlinie – die Linie zwei oder die Drei – über die Faulenstraße und ihre lange geplante Verlängerung zu führen, mag nicht neu sein. Dass sie jetzt vom Chef des Amtes für Stadtplanung und Bauordnung, Detlev Kniemeyer, dem Beirat vorgetragen wurde, ist es aber doch.

Die Hafenvorstadtanbindung könnte so aussehen, dass eine der Autoauffahrten auf die Hochstraße B 6 in Richtung Neustadt abgerissen wird, um an dieser Stelle einen Durchstich für die Straßenbahn zu ermöglichen. Die Auffahrt auf die Hochstraße könnte dann mit einer Ampelkreuzung geregelt werden.

In einem Gespräch mit der taz erläuterte Kniemeyer, das Amt für Straßen und Verkehr erteile den Auftrag zu planen und zu bauen, die Übersee GmbH, die eine Gesellschaft der Stadt Bremen sei, übernähme die Finanzierung des Projekts. Im Jahr 2005 /2006 solle die Anbindung fertig sein. Detlev Kniemeyer schwebte eine Anbindung dieses westlichen Stadtteils vor, wie sie bei den östlichen Stadtteilen Ostertor und Steintor exis-tiert. Bis zum Speicher XI (obwohl dort die Hochschule einziehen wird), soll die BSAG-Trasse allerdings nicht reichen.

Nicht alle Faulenquartierbewohner waren damit einverstanden, dass eine Straßenbahnlinie direkt durch ihr Viertel laufen könnte. Die Straßen seien eng, es gebe viele Schulkinder. Der Beirat will jetzt weitere Argumente für den BSAG-Verlauf sammeln.

Zur Entwicklung der Hafenreviere schlug der Vorsitzende des Beirats Mitte, Robert Bücking, außerdem vor, die Stadt Bremen solle von ihrem Vorkaufsrecht für das Dittmeyer-Gelände Gebrauch machen. Über den Stand der Verkaufsverhandlungen für dieses Gelände auch mit privaten Interessenten waren aus dem Büro des Insolvenzverwalters Edgar Grönda keine Einzelheiten zu erfahren.

Am gleichen Abend hat der Beirat mehrheitlich den Bauantrag der Firma Zechbau für die Umgestaltung des alten Polizeihauses am Wall abgelehnt. Der Grund: fehlende Parkplätze in der Planung. Die vom Architekten Thomas Klumpp vorgesehenen 49 Plätze, von denen neun für die Polizei reserviert sind, hält der Beirat für erheblich zu wenig. Er verlangt eine Planung von mindestens 100 Autostellplätzen inklusive einiger behindertengerechter Parkplätze. Diese hohe Zahl ergibt sich aus der Planung des Gebäudes: Die 13 Läden im Erdgeschoss sowie Büros für die Rechtsanwälte oder Unternehmensberater bedeuten einen größeren Besucheransturm als ihn die Polizei bisher hatte. Darüber hinaus rechnet die Bibliothek, die sich dort zentral ansiedeln will, mit einem Besucherandrang von 2.000 bis 3.000 Menschen – täglich.

Weiterhin bemängelte der Beirat, dass „keinerlei Nachweis für Fahrradparkplätze dem Bauantrag beigefügt“ seien. Die vorgetragenen Argumente, der Bestandschutz des Gebäudes von 1905 lasse nicht mehr Parkplätze zu und dass es im Parkhaus Violenstraße Parkplätze gebe, überzeugte die Beiräte, mit Ausnahme der CDU, nicht.

Jetzt muss ein Einigungsverfahren beim Bausenat eingeleitet werden. Die stellvertretende Vorsitzende des Beirats, Andrea Freudenberg, rechnet mit einer Einigung in etwa zwei bis drei Wochen.

Ulrike Bendrat

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