piwik no script img

Nach zahlreichen DatenpannenSchaar fordert "Stiftung Datenschutz"

Nach dem Vorbild der "Stiftung Warentest" soll nach den Vorstellungen des Bundesdatenschutzbeautragten Peter Schaar eine "Stiftung Datenschutz" gegründet werden. Auch die FDP ist dafür.

Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar. Bild: ap

HANNOVER ap | Der Datenschutzbeauftragte Peter Schaar hat nach dem jüngsten Datenskandal bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) mehr Befugnisse bei der Kontrolle von Behörden gefordert. "Wir brauchen auch für den öffentlichen Bereich endlich wirksamere Instrumente gegen den Missbrauch von Daten", wird Schaar in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" zitiert.

Er begrüßte grundsätzlich die FDP-Initiative, nach dem Vorbild der Stiftung Warentest eine Stiftung Datenschutz ins Leben zu rufen.

"Ich halte das für grundsätzlich sinnvoll", sagte er. Allerdings würde er sich wünschen, dass solche Tests nicht nur für Firmen und Produkte, sondern auch für Behörden eingeführt würden.

Schaar kritisierte, dass die Datenschutzbehörden Sanktionen bisher nur bei Privatunternehmen verhängen dürften. "Gegen Behörden haben die Datenschutzbeauftragten hingegen keine vergleichbaren Sanktionsmöglichkeiten. Ich kann dort Mängel nur beanstanden, dann muss ich auf die Einsicht der Behörden hoffen", erklärte er.

Erneut bemängelte Schaar die unzureichende Datensicherheit der Jobbörse der BA. In der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass einzelne Firmen in der Online-Stellenbörse der BA mit fingierten Stellenangeboten massenhaft Daten gesammelt hatten.

Daraufhin hatte die BA angekündigt, die Sicherungen zu verstärken. "Die Bundesagentur ist bis heute nicht auf meine Forderung eingegangen, die schon bestehenden Jobangebote zu sperren, bis sie nicht auf ihre Seriosität überprüft sind. Das ist äußerst ärgerlich", sagte Schaar.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!