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Archiv-Artikel

Nach der Tragödie zur Normalität

betr.: Erfurt, Ende April, vormittags, taz vom 25. 4. 03

Ihr ganzseitiger Artikel zum Thema „Ein Jahr nach dem Erfurter Attentat“ war für mich langweilig, Zeitverschwendung und deshalb sehr ärgerlich. Wollten Sie Ihrer werten Leserschaft vermitteln, dass eine Stadt nach einer Tragödie in der Lage ist und es an ein Wunder grenzt, zur Normalität zurückzukehren? Oder dass Sie des Zählens mächtig sind? Mithilfe zufällig aneinander gereihter Ereignisse an einem Erfurter Vormittag versuchen Sie aus der Sicht des Attentäters zu zeigen, dass Erfurt eine langweilige Kleinstadt ohne Perspektiven ist. Man kann sich die letzten Wege eines Amokschützen anschauen. Die Bereitschaft, das nähere Umfeld Steinhäusers und die daraus folgende Analyse hätte Ihnen und den Lesern ansatzweise eröffnen können, was in dem 19-Jährigen vorging. SEMA BINIA, Berlin