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Nach dem Attentat in ToulouseDie Verwirrung nach dem Schuss

Der mutmaßliche Attentäter von Toulouse ist tot – die französische Polizei wird für den Einsatz kritisiert. Die Politiker streiten derweil weiter.

Eigentlich sollte verhindert werden, dass Mohamed Mera zum Märtyrer wird. Bild: dapd

PARIS taz | Der Nervenkrieg in Toulouse ist vorbei, der mutmaßliche Mörder von sieben Menschen tot. Laut Polizeiangaben stürzte der 23-jährige Mohamed Merah von einem Kopfschuss tödlich getroffen aus dem Badezimmerfenster des umstellten Mehrfamilienhauses. Nach mehr als 30 Stunden endete damit die Jagd auf den mutmaßlichen Täter – anders als geplant. Denn die Eliteeinheit der französischen Polizei Raid wollte vermeiden, Merah durch dessen Tod zum Märtyrer zu machen.

In Frankreich wird daher Kritik am Einsatz laut. Der Raid wird vorgeworfen, dass es ihr nicht gelungen sei, einen einzelnen Mann lebend gefangen zu nehmen. Unklar ist zudem, wie es dem Attentäter gelingen konnte, sich derart viele Waffen zu beschaffen, ohne dass der Nachrichtendienst DCRI davon etwas gemerkt hat.

Der vorbestrafte Merah war seit Jahren vom Geheimdienst beobachtet worden, weil er zu den Taliban in Afghanistan gereist war. Nach einer letzten Reise nach Pakistan war Merah noch im November 2011 verhört worden. Dabei war es ihm geklungen, mit Fotos glaubhaft zu machen, dass er als Tourist dort gewesen sei.

Während der über 30-stündigen Belagerung seiner Wohnung hatte sich Merah dann laut Aussagen der Polizei nicht nur zu der Ermordung von insgesamt sieben Menschen bekannt. Er hatte sich auch auf das islamistische Terrornetzwerk al-Qaida berufen. Aktuell aber habe er allein gehandelt.

a-Qaida-nahe Gruppe bekennt sich

Am Donnerstagabend wurde dann bekannt, dass die al-Qaida-nahe Organisation Dschund al-Chilafah (Die Soldaten des Kalifats) behauptet, hinter der Mordserie zu stecken. Sie sei für die tödlichen Angriffe von Mohamed Merah auf Soldaten sowie jüdische Schulkinder und ihren Lehrer verantwortlich, hieß es in einem Bekennerschreiben im Internet. Zuvor kursierte das Gerücht, Merah sei Mitglied der im Februar verbotenen radikal-islamistischen Gruppierung Forsane Alizza.

Aufgrund der eventuellen Unterstützung durch Angehörige wird auch eine Form eines „Familien-Terrornetzwerks“ erörtert. Mohamed Merahs älterer Bruder Abdelkader war am Mittwoch zusammen mit seiner Mutter und seiner Freundin festgenommen worden. In seiner Wohnung und in seinem Auto wurden angeblich Waffen und Sprengstoff gefunden. Er soll im Unterschied zu seinem weniger auffälligen jüngeren Bruder offen fundamentalistische religiöse Ideen verteidigt haben.

In der bretonischen Zeitung Le Télégramme meldete sich indes eine ehemalige Nachbarin aus Toulouse zu Wort. Sie habe 2010 zweimal vergeblich gegen Mohamed Merah bei der Polizei Anzeige erstattet, weil dieser ihren Sohn und andere Jungen im Quartier Les Izards mit Al-Qaida-Propagandafilmen indoktrinieren wollte. Merah habe sie und ihre Tochter deswegen mit einem Säbel bedroht. Wie ihr Anwalt bezeugen könne, sei auch ihre Klage wegen dieser handfesten Bedrohung nicht ernst genommen worden.

Pistole im Handschuhfach

Frühere Bekannte sagen, Merah sei oft sehr reizbar gewesen und rasch gewalttätig geworden. Er habe ihnen Angst gemacht, weil im Handschuhfach seines Autos immer eine Pistole lag.

Staatspräsident Nicolas Sarkozy versprach am Donnerstag, die offenen Fragen offensiv anzugehen. Es werde jetzt als Erstes untersucht, ob Merah nicht doch Komplizen hatte. Vor allem aber kündigte Sarkozy eine Reihe von Gesetzesverschärfungen an. So forderte der um seine Wiederwahl kämpfende konservative Politiker neue Maßnahmen im Kampf gegen radikale Islamisten.

Wer zum Beispiel regelmäßig Internetseiten besuche, auf denen terroristische Gewalt verherrlicht wird, müsse bestraft werden. Schon bloße Kontakte zu terroristischen Gruppen in bestimmten Staaten sollen strafbar werden. Außerdem sei es nicht zu akzeptieren, dass gewisse Gefängnisabteilungen in Frankreich zu eigentlichen „Indoktrinierungszentren“ fanatischer Islamisten würden.

Sarkozy warnt vor Pauschalisierungen

Zugleich warnte der Staatschef die Franzosen einmal mehr vor einer Vermischung von Islam und Terrorismus: Die muslimischen Mitbürger seien in keiner Weise verantwortlich für den Wahn dieses Terroristen. Frankreich sei während dieser schweren Prüfung geeint geblieben.

Eine halbe Stunde zuvor hatte auch der Kandidat der Linken für die Präsidentschaftswahl am 22. April, François Hollande, vor der Presse Stellung bezogen. Er ließ sich jedoch nicht auf eine Auseinandersetzung mit dem Präsidenten ein. Zwietracht und Polemik ließen aber nicht lang auf sich warten. Marine Le Pen, Präsidentschaftskandidatin des rechtsextremen Front National, warf der Staatsführung vor, sie habe „die Gefahr unterschätzt“, die von „politisch-religiösen Gruppen“ und namentlich vom islamischen Fundamentalismus ausgehe.

Sie hoffe, dass jetzt die Themen, welche ihr zufolge die Franzosen am meisten berührten, ins Zentrum des Wahlkampfes rücken: die Einwanderung und der Islam. Zudem bekräftigte sie die alte Forderung des Front National nach einer Wiedereinführung der Todesstrafe.

Der Zentrumskandidat François Bayrou will, dass der Frage nach der Finanzierung von Reisen, Waffen und Lebensunterhalt nachgegangen wird. Einig waren sich die KandidatInnen der verschiedenen Parteien nur in einem Punkt. Sie beschuldigen sich gegenseitig, in „schändlicher Weise“ die Tragödie von Toulouse instrumentalisiert zu haben.

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33 Kommentare

 / 
  • GG
    Garstige Gesellschaft

    @christanpouliquen

     

    "In welcher Gesellschaft leben wir, in der ein verlorener Jugendlicher nach und nach in so einen Fanatismus fallen kann? ... Ein kollektives Versagen."

     

    Wenn ich hier meine Meinung über Leute wie Sie schreiben würde, die hier mal wieder nur der bösen Gesellschaft etc. die Schuld geben, aber die Religion völlig außen vor lassen, würde ich zu Recht zensiert werden.

  • DP
    Daniel Preissler

    @Wolfgang (17:54) stellvertretend für viele andere

     

    Du monierst:

    "...da filmt der Täter, wie er kaltblütig kleine Mädchen ermordet, weil sie Juden sind - und die "taz" tut wieder mal so, als ob die Polizei überreagiert habe."

     

    Versucht bitte zu verstehen, dass das eine mit dem anderen nicht direkt etwas zu tun hat. Oder anders: beides besteht gleichzeitig: Das unfassbare Verbrechen und der mangelhaft durchgeführte Einsatz der Polizei.

    Das hat nichts mit Relativierung zu tun und noch nichtmal mit "Mitleid" oder Verständnis für den Täter (auch wenn dessen Rechte nicht egal sind) - es geht schlicht darum, dass die Polizei evtl. (ist ja auch noch nicht ganz klar) geschlampt hat (durch den Todesschuss). Dies könnte im Extremfall dazu führen, dass ihr wichtige Hinweise durch die Lappen gehen, mit deren Hilfe man einige ähnliche Taten in Zukunft vermeiden könnte. Kapiert?

     

     

    @MartinP:

    "Also ich bin mir nicht sicher, ob wir Neodeutsche (Migranten mit deutschem Pass) dieser Art hier wirklich gebrauchen können...

    Aber ich denke, eher nicht!"

     

    Keine Angst, der Mann war eh kein Deutscher! Also ruhig deutsch-Blut!

    Ich bin mir übrigens bei vielen Altdeutschen vielerlei Art auch nicht sicher, ob wir die hier gebrauchen können und denke manchmal eher nicht. Vielleicht glücklicherweise habe ich darüber jedoch nicht zu bestimmen (sonst gäb's in manchen Gegenden noch viel mehr Platz).

     

    Grüße, DP

  • W
    wei

    es sah nicht so aus als wollte man ihn lebend,zumindest hat das Schlussfeuerwerk (N24 brachte den Schusswechsel in voller länge) darauf schließen lassen,und nur ein Kopfschuss war es mit Sicherheit auch nicht,zum Schluss wohl eher wie ein Sieb.Was bei der Berichterstattung danach insgesamt fehlte sind die Aussagen der Behörden über die geführten Telefongespräche mit dem 24 jährigen.Meiner Meinung nach,wenn das die Elitetruppe war braucht die wohl niemand zu fürchten.Es wäre wohl besser gewesen die hätten den ausgehungert.

  • L
    Louis

    Ich fühlte mich während des Polizeieinsatzes die ganze zeit an die alten Louis de Funes Filme erinnert. Dem gelang es auch nie, das Phantom zu schnappen.

    Und so, wie sie es letztlich hier schnappten - mit Kopfschuss -, konnten sie im Film ja nicht bringen.

     

    Wie schade, dass es bei der Spezialeinheit keine solche Spezialleute gibt, die mal versuchen mit Lachgas oder Betäubungsmunition der Situation Herr zu werden, wenn sie ihn schon lebend haben wollen.

  • G
    Gast123

    Schon Ihre Überschrift zeigt Ihre verkommene Gesinnung: Die lieben Attentäter, die bösen Polizisten. So machen Sie sich zu Mitverantwortlichen am Mord an Juden, mitten in Europa. Die neuen Nazis als linksbraunes Gesindel. Pfui Teufel.

  • TF
    Thomas Fluhr

    "Nach mehr als 30 Stunden endete damit die Jagd auf den mutmaßlichen Täter – anders als geplant."?- genau, wie geplant! Der Junge hatte keine Chance da lebend heraus zu kommen. Jetzt kann er keine Fragen mehr falsch beantworten, alle Bösen Geister können beschworen werden, al-Quaida, Terror, Islam - neue Gesetze müssen her, starke Männer an die Macht! Wählt Sarkozy!

  • M
    maoam

    Köstlich Köstlich!

     

    Die 10% stetig wachsenden, sich nur im Internet auslassende Vollidioten, werden immer origineller.

     

    Los, sing uns das Lied der "grünen Gefahr".

     

    Ich weiß, dir ist nicht klar, dass religiöser Fundamentalismus generell sehr viele Parallelen zur rechtsradikalen/Neo-Nazistischen Gedankengut hat.

     

    Die Feinde sind Fremde bzw. als fremd dargestellte Menschen, die angeblich eine Invasion planen bzw. die Heimat mitsamt ihrer religiösen Ausrichtung erobern und durch eine Installierung ihrer Gottheiten verändern/beseitigen wollen.

     

    Auch werden Menschen der vermeintlich anderen "Rasse" (es gibt nur DEN Homo Sapiens, und keine anderen Unterarten) bzw. der feindlichen Religion als minderwertiger bzw. nicht erleuchtet, blind (blind für Gott), unsozial, egoistisch und daher auch "primitiver" bezeichnet.

     

    Bei Nazis und religiösen Fundamentalisten sind die Gegner immer eine gewisse Gruppe von Menschen, die entweder eine Nationalität oder Religion, oder beides teilen.

  • BK
    B. Karloff

    AntifantInnen, eure Zeit neigt sich dem Ende, wascht euch die Haare, rasiert euch, werdet Steuerzahler, die Mullahs würden euch eh am Baukran aufhängen!(was geschah mit den linken

    Intellektuellen, die treuesten Sympathisanten Khomeinis, nach dessen endgültiger Machtübernahme...Baukräne und Steine!) Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass die Mohammedaner mit euch hier anders verfahren würden.

  • SW
    S. Weinert

    @ Köstlich

     

    Wo steht denn im Text geschrieben, dass eine "Überreaktion" Grund für die Kritik am Polizeihandeln ist? Kann ich nicht erkennen - es geht wohk mehr darum, dass M.M. bereits im Vorfeld mehrfach und deutlich auffällig geworden ist, ohne dass dies ein Eingreifen der Polizei zur Folge hatte. Eine Pistole im Handschuhfach... In Frankreich gelten ähnlich restriktive Waffengesetze, wie bei uns in Deutschland - wenn dem tatsächlich so gewesen sein sollte, wäre dies durchaus ein Grund für die Polizei gewesen, sich mal etwas genauer mit M.M. zu beschäftigen. Also eher das krasse Gegenteil von Überreaktion!

     

    Und was die 10 Prozent Muslime angeht, die sich NATUERLICH immer weiter vermehren und radikalisieren... Derzeit liegt der Bevölkerungsanteil bei geschätzen 6,1 %, nach anderen (weniger seriösen) Hochrechnungen bei rund 8 %. Das kann man sogar googlen! Dabei sollte auch nicht vegessen werden, dass drei der Opfer selbst dem muslimischen Glauben angehört haben - aber das paßt ja nicht so gut in Ihr Weltbild, oder? *Wuffwuff*

  • N
    Nafets

    Tut mir leid, kann mich nicht so richtig über einen Polizeieinsatz aufregen bei denen einer erschossen wurde, der einem siebenjährigen Mädchen hinterherläuft, um es in den Kopf zu schießen.

  • DP
    Daniel Preissler

    da hast du dich "köstlich" in der Ebene vertan - ist ja auch verdammt vielschichtig, die Geschichte: Der Verbrecher klar identifiziert und trotzdem können die anderen immer noch Fehler machen...

    Wäre schön gewesen ihn befragen zu können. Dass er ohne Geiseln und bei personell leergeräumtem Haus erschossen wurde, ist mindestens verdammt ungeschickt und einfach schlechtes Handwerk!

    Denn nun kann er keine Fragen beantworten, was für viele Leute umso mehr derselben aufwerfen wird.

    Grüße, DP

  • S
    Stefan

    Wie beim Fußball: Zuhause wissen's ALLE besser. Ein Volk von Bundestrainern und Polizei-Srategie-Experten.

    Vielleicht sollte man ja mal einen Blick auf den Vergiftungsgrad in der muslimischen Comunity schauen: Ein blinder Solidarisierungseffekt lässt dann an der Täterschaft und den Geständnissen zweifeln.

    Nicht etwa, dass sich mal jemand mit den ermordeten muslimischen Soldaten solidarisiert. Ich verstehe es nicht.

  • BS
    britta silbermann

    Werden in Frankreich jetzt "Anti-Gewalt" Demos organisiert?

     

    Ach nee.. die gibts ja nur wenn Neo Nazis morden...

  • H
    habib

    In Deutschland dagegen muss man gar nichts mehr beweisen-denn Rot Grün hat den Besuch von Terror Lagern Straffrei gemacht!

  • B
    Bjoern

    Die Überschrift ist schon mal wieder so peinlich, dass es weh tut.

     

    Traumhaft, wie die taz auf den Zug aufspringt, ihrem Lieblingsgegner Polizei etwas vorzuwerfen.

    Klappt hier ja immer wieder gut; 1. Mai, Gorleben,Fussball und jetzt Toulouse.

     

    langsam wird´s langweilig.

  • D
    Demokratin

    Der islamische Terror rückt immer näher. Nachdem der junge, in Frankfurt aufgewachsene Muslim Arid Uka vor ca. einem Jahr einen blutigen Terroranschlag auf dem Frankfurter Flughafen verübt hat, zeigt der aktuelle Terrorfall in Frankreich, welche Gefahren von der islamischen Religion ausgehen: der 23-jährige Franzose Mohammad Merah mit algerischen Wurzeln tötete zwischen dem 11. bis 19. März sieben unschuldige Menschen im Namen des Islam. Kaltblütig erschoss der Täter drei Soldaten, einen israelisch-französischen Rabbi und zwei seiner leiblichen Kinder im Alter von 3 und 6 Jahren sowie eine 7 Jahre junge Mitschülerin mit Schüssen in den Kopf.

  • BD
    Buhuhuh, der Ärmste

    Könnte ich in der taz mal die Bilder der Kinder im Alter von 3, 6 Jahren sowie 7 Jahren mal sehen, denen der mutmaßliche, gemutmaßte, Mutmaßtäter in den Kopf geschossen hat? Sie waren noch in keinem deutschen Mainstreammedium zu sehen. Danach überlege ich mir bei der Trauerkundgebung der taz für den Täter mitzumachen oder nicht.

  • W
    wob

    Nach dem Shooting heute in Toulouse, als

    dieser Serienmörder erledigt wurde, habe ich an einen Artikel vor einigen

    Jahren im bitischen Satire Magazin "Private Eye" gedacht, als engl. Spezialtruppen

    IRA-Leute auf Gibraltar umlegten: Frage zu heute- why you fired 270 shots?

    Because we ran out of bullets.

  • D2
    DDR 2.0

    "Marine Le Pen, Präsidentschaftskandidatin des rechtsextremen Front National, warf der Staatsführung vor, sie habe „die Gefahr unterschätzt“, die von „politisch-religiösen Gruppen“ und namentlich vom islamischen Fundamentalismus ausgehe."

     

    Front National hin oder her, wo bitte hat sie da Unrecht? Die Frau mag ja unsympatisch sein, aber sie ist in dem Fall die einzig ehrliche. In Deutschland kommt man sich ja vor wie bei Orwell, wenn man die Medien ansieht. Erst versuchte man einen Neonazianschlag daraus zu machen, zauberte einen angeblich rechtsradikalen Soldaten aus dem Ärmel, welcher es gewesen sein sollte. Dann als feststand es sei ein Islamist versuchte man panisch das I-Wort nicht zu benutzen, sprach von Einzeltäter, Serienmörder, mutmaßlicher Täter...blablabla. Kein Bild der ermordeten Kinder bloß keine Erwähnung, keine Debatte über die Verfolgung der Juden in Frankreich im Jahr 2012, keine Deabtte über No-Go-Areas für Franzosen. Alles ist bunt, alles klappt, wir sind alle Freunde, Multikulti funktioniert, die Einwanderung ist eine Bereicherung und mit Integration wird alles noch viiiel geiler. Was wir Integration nennen ist in Frankreich schon vor 20 Jahren passiert und wird heute noch gemacht. Statistiken zum Erfolg des Ganzen wurden als "rassistisch" verboten. Das ist doch alles so verlogen, da klangen DDR-Rekordernteberichte glaubwürdiger. Ich kenne solche Medien noch als Ossi. Wenn am Montag gejubelt wurde, daß Kombinat XY die Produktion von Klopapier um 100% steigern wird, sind am Dienstag alle schnell Klopapier bunkern gegangen um sich dem Hintern nicht mit dem "Neues Deutschland" abwischen zu müssen. So klingt es jetzt wieder. Tote haben in der DDR auch keine Rolle gespielt wenn sie für "die gute Sache" umgelegt wurden. Scheint wieder so zu sein.

  • C
    Chef

    @Köstlich: Was sie hier in die Überschrift reininterpretiert ist schon niedlich. Von einem Überreagiern war doch gar nicht die Rede und eine Meinung der taz ist es auch nicht, vielmehr die Beschreibung einer Diskussion wie sie in F geführt wird. Aber Hauptsache man kann wieder auf den Islam schimpfen und sich dann über die Nazikeule wundern. Sehr schlicht.

  • M
    MartinP

    "Köstlich":

     

    Man könnte angesichts Ihres Kommentars glatt auf die Idee kommen, dass Sie etwas gegen National-SOZIALISTEN haben...

    Wo ist denn Ihre Toleranz geblieben? ;-)

     

    Kein Problem, ich mag die Glatzen auch nicht.!

  • M
    MartinP

    Also ich bin mir nicht sicher, ob wir Neodeutsche (Migranten mit deutschem Pass) dieser Art hier wirklich gebrauchen können...

    Aber ich denke, eher nicht!

  • A
    arabella

    Herr Rudolf Palmer schon eifrigst am relativieren: "... die französische Polizei wird für den Einsatz kritisiert." Bin gespannt wie lange es dauert, bis die taz den Täter zum Opfer erklärt: Muslim = Freiheitskämpfer oder so.

     

    Interessant wird auch die Reaktion der taz auf die morgige Vereidigung von Joachim Gauck und seiner folgenden Rede. Wahrscheinlich liegt der fertige Kommentar schon druckreif in der Schublade. Negativ - was sonst?

  • G
    grifter

    der finale Kopfschuss geht schon ok, aber er muß

    schnell und zügig eingesetzt werden. genau diese

    Sprache verstehen unsere Tätergruppen. er ist im

    prinzip sauber und effektiv.

  • SA
    Sigmar apart

    Ich möchte hier eine Perspektive einbringen, die leicht verlorengeht. Viele sehen das grausame Attentat von Toulouse als Einzeltat, einige als typisch islamisches Terrorverbrechen, doch es gibt dafür einen Kontext. Diesen möchte ich einmal versuchen zu beleuchten.

     

    Ich sehe es als wichtig an - nicht nur dieses eine Verbrecher jetzt isoliert zu betrachten, sondern das Gesamtpaket. Wenn wir auf dessen Facebook-Profil schauen, dann finden wir Hinweise auf seine Motive. Er hatte Abos von Blogs, wo darüber diskutiert wird, wie Juden heimlich kleine Kinder schlachten und die Medien es vertuschen, weil alle Medien den Juden gehörten.

     

    Der Attentäter hat diese Propaganda aus tiefsten Herzen geglaubt und sich daraus eine diffuse jüdische "Dauerbedrohung" konstruiert. Ähnliche Fälle gab es in der Geschichte immer wieder. Bspw. wurden beim israelischen Unabhängigkeitskrieg den arabischen Bewohnern gezielt Lügen erzählt. Juden würden ihre Kinder schlachten und Blut trinken. Also diese Propaganda, welche zu der Tat geführt hat: Juden schlachten heimlich Kinder (in GAZA), ist schon sehr sehr alt aber gleichzeitig erschreckkend präsent.

     

    Lasst und genau diese Propaganda einmal durchleuchten.

     

    Jetzt schauen wir mal von islamischer Propaganda weg in unsere eigenen Reihen. Die Medieninszenierungen über Israel werden immer abstruser, wie die medialen Arrangements über die vergangenen legitimen israelische Interventionen. Das Bild von "Israel dem Kindermörder" wird sogar in der ARD Tagesschau bedient und mit Propagandazahlen aus "palestinensischen Angaben" unterfüttert (Stichwort - "Bei den FLugzeugangriffen kamen ein 12 Jähriger um" - Lüge). Politiker, EU Aussenministerin und viele NGO's die noch fröhlich mitmischen, lassen wenig Zweifel an ihrer Einstellung. Mächtige arabische Lobbyorganisation wirken im Hintergrund, versorgen die entsprechenden Stellen (bspw. Ngo's) mit Geld.

     

    Das bedeutet, in abgewandelter Form findet sich der Mythos vom "Kinderschlachtendem Juden/Israel" auch in Europa, ja hier gibt es gar eine breite Infrastruktur für diesen Mythos. Eine Infrastruktur, die von arabischer Propaganda über Vereine/Verbände, über die Parteilandschaft bis hin zu Uno Organisationen, Uno Mitarbeiter-innen bis hin zu der Eu Aussenministerin reicht.

     

    Dies bildet die Infrastruktur derartiger brutaler Attentate.

     

    - Berichterstattung (Medien senden regelmäßig Zahlen von bei Luftandriffen getöteten Kindern, die propagandistisch sind - bspw. letzte Auseinandersetzung, alle herbeigedichteten Opferkinder waren erwiesenermassen PA Propaganda).

     

    - EU (Aussenministerin vergleicht indirekt Israel mit dem Kinderschlächter Assad)

     

    -Ngo's(Mitarbeiter der Ngo's verbreiten Hetze gegen Israel mit Propagandaphotos - butüberströmte Kinder (nach Unfällen!) wie bspw. Khulood Badawi - http://honestreporting.com/exposed-un-media-official-responsible-for-false-photo-tweet/

     

    usw.

     

    Kräfte in Europa verbreiten auf subtilere und deshalb auch umso gefährlichere Weise die antisemitische Propaganda des "kinderschlachtenden Judens/Israel" - dazu kommen noch die völlig morbiden Propagandavideos aus dem arabischen Raum.

     

    Wollen wir solchen Attentaten wirklich entgegenwirken, müssen wir den Antisemitismus bei der Wurzel packen. Das bedeutet auch die europäischen Varianten des antisemitischen Mythos um den "Kinderschlachtenden Juden/Israel" beleuchten. Medien, Politiker, Ngos, Uno - und alle diejenige, die diesen Mythos verbreitet haben gilt es nun zu skandalisieren und in die Verantwortung zu nehmen.

     

    Dieses Verbrechen in Toulouse geschah wegen dem Mythos vom "kinderschlachtenden Juden/Israel" und es ist neben arabischer Propaganda auch die europäische Propaganda ursächlich dafür.

     

     

    Wahrheit für Israel !

     

    Antisemitischer Propaganda den Stecker ziehen !

     

    Mythen um "den Juden/Israel" angreifen !

     

    PS: Sucht Beispiele, für die Verbreitung des Mythos des "Kinderschlachtenden Juden/Israel" stellt die Verantwortlichen und die Verbreiter dieser Mythen ihrer Verantwortung.

  • F
    Franziska

    Lange gewartet, schnell geschossen

    Ganz im Gegensatz zum Täter. Der hat nicht lange gewartet und die 3 Kinder per aufgesetztem Kopfschuss und Videobeweis hingerichtet. Aber wenn ich mich so recht erinnere war es ja am Anfang noch, laut Taz, eine wilde Schießerei.

    Von wem wohl die Kritik an der französischen Polizei kommt frage ich mich. Von Herrn Balmer?!

    In diesem Sinne, die Glocke läutet. Vielleicht hat ja auch Chomsky eine Erklärung parat, die alles wieder zum Guten bringt. Wer weiß, wer weiß.

    Es ist wahr, Intoleranz und Rassismus sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen, nur wer hätte gedacht dass er von der Linken gedeckt wird. Das, Freunde der Nacht, das ist die bittere Ironie.

  • C
    christianpouliquen

    Typischer moderner Unsinn:

    "nicht die 10% stetig wachsenden und sich teilweise radikalisierenden muslimischen Einwanderer stellen ein Gefahrenpotential dar"

    Zahlen zitieren, um blödsinnigen Ideen ein Wikung zu geben. Woher diese Zahlen aber kommen, das sagt man natürlich nicht. Ja keine Quellen zitieren... da es dafür keine Quellen gibt.

    Das Gefahrenpotential? Erstmal der Waffenhandel. Wie kommt man so einfach an Waffen? Zweitens: gesellschaftliches Versagen: In welcher Gesellschaft leben wir, in der ein verlorener Jugendlicher nach und nach in so einen Fanatismus fallen kann? Drittens: Polizeiliches Versages: Wie kommt es, dass in einer überwachten Gesellschafts, die Alarmsignale nicht verstanden wurden (Rolle des Bruders, die von Behörden gekannt war; Nachbarn, die bei der Polizei waren?). Viertens: Versagen der Gefägnisse und generell der Justizbehörden, die einen solchen Fall dem Fanatismus überlassen haben; Fünftens: Rolle der Medien und Bürger, die ein schnelles "Abknallen" verlangten...

    Ein kollektives Versagen.

    Und ein Einzelfall, aus dem zur Zeit nicht viel zu ziehen ist.

  • WS
    Wolfgang Schmid

    Da werden unschuldige Menschen auf offener Straße erschossen, weil sie Soldaten sind, da filmt der Täter, wie er kaltblütig kleine Mädchen ermordet, weil sie Juden sind - und die "taz" tut wieder mal so, als ob die Polizei überreagiert habe. Alles andere würde die altlinken Reflexe wohl überfordern...

  • D
    Dirk

    O.K., die ursprüngliche Überschrift ("Erst schießen, dann fragen") ist zum Glück geändert worden. Dann kann auch der erste Satz in meinem Kommentar entfallen oder ansonsten ignoriert werden.

  • K
    @köstlich

    Wieder erfolgreich Muslime und Terroristen in einem Sitz unter gebracht, gut gemacht Pawlow! *wuffwuff*

     

    Übrigens: Basken, Terroristen, Franzosen, Terroristen, Spanier, Terroristen, Katalanen, Terroristen, Iren, Terroristen, Schotten, Terroristen, Briten, Terroristen, Katholiken, Terroristen, Protestanten, Terroristen, Anglikaner, Terroristn, Nazis, Terroristen, Kameradschaft Süd, Terroristen, Freikorps Havelland, Terroristen, Hindus, Terroristen, Tamilen, Terroristen, Soldaten, Terroristen, Brasilianer, Terroristen, Loyalist Volunteer Force, Terroristen, Mexiko, Terroristen, Babbar Khalsa, Terroristen, Brigade 20. Juli, Terroristen, Kach und Kahane Chai, Terroristen, Loyalist Volunteer Force, Terroristen, USA, Terroristen, IRA, Terroristen, ETA Terroristen, LTTE, Terroristen, AUC, Terroristen, NSU, Terroristen, PKK, Terroristen, alles Terroristen (aber dummerweise keine Muslime), fnord!

  • D
    Dirk

    Von allen seltsamen Überschriften, die ich in den letzten Tagen lesen musste, ist dies die seltsamste (um es milde zu formulieren).

     

    Zur Sache:

     

    "Wer zum Beispiel regelmäßig Internetseiten besuche, auf denen terroristische Gewalt verherrlicht wird, müsse von Gesetzes wegen bestraft werden."

     

    Ich besuche z.B. regelmäßig eine Salafistenseite, die vor Hass und Menschenverachtung nur so trieft. Ich möchte gern die Feinde von Humanität, Demokratie und Menschenrechten kennen und fände es zutiefst problematisch, deswegen in Zukunft kriminalisiert zu werden.

    Die Bestrafung und/oder Ausweisung (soweit irgend möglich) von Machern solcher Seiten und deren Hasskommentatoren erscheint mir hingegen eine Selbstverständlichkeit.

  • N
    NoName

    Ich sehe es als wichtig an - nicht nur diesen einen Verbrecher jetzt isoliert zu betrachten, sondern das Gesamtpaket. Wenn wir auf dessen Facebook-Profil schauen, dann finden wir Hinweise auf seine Motive. Er hatte Abos von Blogs, wo darüber diskutiert wird, wie Juden heimlich kleine Kinder schlachten und die Medien es vertuschen, weil alle Medien den Juden gehörten.

     

    Der Attentäter hat diese Propaganda aus tiefsten Herzen geglaubt und sich daraus eine diffuse jüdische "Dauerbedrohung" konstruiert. Ähnliche Fälle gab es in der Geschichte immer wieder. Bspw. beim Unabhängigkeitskrieg wurden den arabischen Bewohnern erzählt Juden würden ihre Kinder schlachte und Blut trinken. Also diese Propaganda: Juden schlachten heimlich Kinder (in GAZA), ist schon sehr sehr alt.

     

    Jetzt schauen wir mal von islamischer Propaganda weg in unsere eigenen Reihen. Die Medieninszenierungen über Israel werden immer abstruser, wie bei dem letzten Konflikt. Das Bild von "Israel dem Kindermörder" wird sogar in der ARD Tagesschau bedient und mit Propagandazahlen aus "palestinensischen Angaben" unterfüttert (Stichwort - "Bei den FLugzeugangriffen kamen ein 12 Jähriger um" - Lüge). Politiker, EU Aussenministerin und viele NGO's die noch fröhlich mitmischen, lassen wenig Zweifel an ihrer Einstellung. Mächtige arabische Lobbyorganisation wirken im Hintergrund, versorgen die entsprechenden Stellen (bspw. Ngo's) mit Geld.

     

    Das bedeutet, in abgewandelter Form findet sich der Mythos vom "Kinderschlachtendem Juden/Israel" auch in Europa, ja hier gibt es gar eine breite Infrastruktur für diesen Mythos. Eine Infrastruktur, die von arabischer Propaganda über Vereine/Verbände, über die Parteinenlandschaft bis hin zu Uno Organisationen, Uno Mitarbeiter-innen und der Eu Aussenministerin reicht.

     

    Dies bildet die Infrastruktur dieses brutalen Attentats.

     

    - Berichterstattung (Medien senden regelmäßig Zahlen von bei Luftandriffen getöteten Kindern, die gefakt sind - bspw. letzte Auseinandersetzung, alle herbeigedichteten Opferkinder waren erwiesenermassen PA Propaganda).

     

    - Uno (Aussenministerin vergleicht indirekt Israel mit dem Kinderschlächter Assad, Täter Opfer Umkehr)

     

    -Ngo's(Mitarbeiter der Ngo's verbreiten Hetze gegen Israel mit Propagandaphotos - butüberströmte Kinder (nach Unfällen!) wie bspw. Khulood Badawi - http://honestreporting.com/exposed-un-media-official-responsible-for-false-photo-tweet/

     

    usw.

     

    Kräfte in Europa verbreiten auf subtilere und deshalb auch umso gefährlichere Weise antisemitische Propaganda.

     

    Also wollen wir solche Attentate nichtmehr, müssen wir den Antisemitismus bei der Wurzel packen. Das bedeutet auch die europäischen Varianten des antisemitischen Mythos um den "Kinderschlachtenden Juden/Israel" beleuchten. Medien, Politiker, Ngos, Uno - und alle diejenige, die diesen Mythos verbreitet haben gilt es nun zu durchleuchten.

     

    Dieses Verbrechen in Toulouse geschah wegen dem Mythos vom "kinderschlachtenden Juden/Israel" und es ist neben arabischer Propaganda auch die europäische Propaganda ursächlich dafür.

     

    Prozionistische Linke

     

    Wahrheit für Israel !

     

    Antisemitischer Propaganda den Stecker ziehen !

     

    Mythen um "den Juden/Israel" angreifen !

     

    PS: Sucht Beispiele, für die Verbreitung des Mythos des "Kinderschlachtenden Juden/Israel" stellt die Verantwortlichen und die Verbreiter dieser Mythen ihrer Verantwortung.

  • K
    Köstlich

    die Überschrift, genau, die Polizei hat hier eindeutig mal wieder überreagiert, DAS war das Problem an der Sache haha :=)

     

    Nein nein, nicht die 10% stetig wachsenden und sich teilweise radikalisierenden muslimischen Einwanderer stellen ein Gefahrenpotential dar, es ist mal wieder das hohe Lied der Polizeigewalt.

     

    Dabei sollte man doch meinen, dass jeder hier seinen Orwell gelesen hat.

     

    So und jetzt mach brav Nazi, Pawlow *wuffwuff*