■ Nach angeblichem Aufruf zum „Umsturz“: Erster Internet-Prozeß in China
Schanghai/Peking (AFP) – In Schanghai hat am Freitag der erste politische Internet-Prozeß vor einem chinesischen Gericht begonnen. Dem 30jährigen Unternehmer Lin Hai wird vorgeworfen, das Internet zu staatsgefährdenden Zwecken mißbraucht zu haben. Bei einer Verurteilung droht ihm eine langjährige Haftstrafe. Über den Verlauf des ersten Prozeßtages wurde zunächst nichts bekannt.
Der Software-Unternehmer Lin soll seit September 1997 rund 30.000 chinesische E-Mail-Adressen an Verleger von Exilzeitschriften weitergegeben haben. Diese nutzten die Adressenliste, um die Empfänger mit in China verbotenen Informationen zu versorgen.
Unterdessen teilte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) mit, daß er „höchstwahrscheinlich im Mai“ nach China reisen wolle. Er fügte hinzu, China sei ein Stabilitätsfaktor in Asien, da es seine Währung nicht abgewertet habe.
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