Nach Hackerangriffen: Zwitschern soll sicherer werden
Der Kurznachrichtendienst Twitter führt ein zweistufiges Anmeldesystem ein. Wer sich einloggen will, kriegt künftig zusätzlich einen Zugangscode per SMS zugeschickt.
SAN FRANCISCO afp | Nach einer Serie gravierender Hackerangriffe auf Medien verschärft Twitter seine Sicherheitsmaßnahmen. Es werde ein zweistufiges Anmeldesystem eingeführt, teilte der Kurznachrichtendienst am Mittwoch in San Francisco mit. Jeder Nutzer erhalte die Möglichkeit, seinen Account neben einem Passwort mit einem Zugangscode ähnlich wie beim Onlinebanking zu sichern.
Wer sich in einloggen will, soll künftig per SMS an eine zuvor registrierte Handynummer jeweils einen neuen Code zugeschickt bekommen, erklärte Jim O'Leary, zuständig für die Produktsicherheit bei Twitter auf dem //blog.twitter.com/2013/getting-started-login-verification:Blog des Kurznachrichtendienstes. Er rief alle User aber auch auf, weiterhin ein starkes Passwort zu benutzen.
Diese zweistufige Authentifizierung wird als Option schon von Maildiensten wie Gmail von Google, Outlook von Microsoft und Yahoo sowie von Apples iCloud, Facebook und von Dropbox angeboten.
In den Vergangenen Wochen hatten Hacker unter anderem die Twitter-Zugänge der Nachrichtenagenturen AFP und AP sowie der Zeitungen The Guardian und Financial Times geknackt. Die Angriffe sollen von der so genannten Syrian Electronic Armee im Auftrag des Assad-Regimes verübt worden sein. Auf einem gehackten AP-Account wurde die Meldung verbreitet, US-Präsident Barack Obama sei bei einem Anschlag verletzt worden. Das hatte zu heftigen Kursausschlägen an den Märkten geführt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Proteste in Georgien
Wir brauchen keine Ratschläge aus dem Westen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Kohleausstieg 2030 in Gefahr
Aus für neue Kraftwerkspläne
Syrien nach Assad
„Feiert mit uns!“