Nach Fehler durch WM-Schiedsrichter: Fifa überdenkt Videobeweise

Nach mehreren Fehlentscheidungen durch Schiedsrichter erwägt die FIFA doch technische Hilfsmittel. Mitte Juli soll es ein erstes Treffen der Fußballverbände geben.

"So weit hinter der Linie": Englands Stürmer Wayne Rooney konfrontiert den Schiedsrichter nachdem der ein Tor übersah. Bild: ap

JOHANNESBURG dpa | Nach mehreren krassen Schiedsrichter- Fehlentscheidungen bei der WM-Endrunde in Südafrika schließt FIFA- Präsident Joseph Blatter die Einführung von technischen Hilfsmitteln im Fußball nicht mehr aus. "Es wäre unsinnig, sich darüber keine Gedanken zu machen. Wir müssen dieses Thema wieder diskutieren", sagte Blatter am Dienstag in Johannesburg.

Ein erstes Gespräch mit den Mitgliedern des International Football Association Boards (IFAB) soll es bei einem Meeting Mitte Juli in Cardiff geben. Bisher hatte die FIFA die Einführung eines Chip-Balles oder Videobeweises stets abgelehnt. Für die WM schloss Blatter eine Regeländerung aus. "Wir können nicht für zehn Spiele etwas ändern", sagte der Schweizer.

Im Achtelfinale zwischen Deutschland und England (4:1) hatte Schiedsrichter Jorge Larrionda aus Uruguay ein klares Tor von Frank Lampard nicht gegeben, obwohl der Ball rund 40 Zentimeter hinter der Linie aufgesprungen war. In der Partie Argentinien gegen Mexiko (3:1) übersah Schiedsrichter Roberto Rosetti beim Führungstreffer der Südamerikaner eine klare Abseitsstellung des Torschützen Carlos Tevez.

Blatter erklärte, er habe sich bei den betroffenen Teams aus England und Mexiko für die schlechten Schiedsrichter-Leistungen entschuldigt. "Ich habe ihnen gesagt: Es tut mir leid, was geschehen ist", erklärte der FIFA-Boss.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.