Nach Atomabkommen mit dem Iran: Zoff bei den Grünen
Die Grüne Jugend unterstützt eine Demo gegen den Atomdeal mit dem Iran. Der Parteispitze passt das nicht. Nun schreibt man sich offene Briefe.

Auslöser des Streits ist ein Demo-Aufruf der Initiative „Stop the Bomb“ gegen den Atomdeal mit dem Iran. Die Grüne Jugend hatte den Aufruf unterstützt. Daraufhin warfen grüne Außenpolitiker ihr eine „befremdliche“ Auswahl der Bündnispartner vor. Die Lobbygruppe „Stop the Bomb“ sei kein geeigneter Partner. Die Grüne Jugend mache sich mit „undifferenzierten und konfliktverschärfenden Positionen gemein“.
Das weist die Parteijugend empört zurück: „Wir unterstützen sämtliche Friedensbemühungen im Nahen Osten und sind schockiert, dass ihr das Gegenteil behauptet.“ Die Grüne Jugend distanziert sich zwar von „verbalen Entgleisungen“ im Umfeld von „Stop the Bomb“. Man habe aber kein „Bündnis“ geschlossen, sondern nur den Aufruf unterstützt.
Denn in der Debatte über den Atom-Deal mit dem Iran sei es zu wenig um die katastrophale Menschenrechtslage gegangen. „Dass Grüne sich der Kritik an dem Atom-Deal derart entziehen, ist uns unverständlich“, schreibt der Nachwuchs.
Doch für eine Entschuldigung sehen die Parteipromis offenbar keinen Grund: „Warum sollte man sich für eine sachlich vorgetragene politische Argumentation entschuldigen“, heißt es aus ihrem Kreis. Die Grüne Jugend solle „einen differenzierten Blick“ auf Chancen und Risiken einer Verhandlungslösung mit dem Iran werfen, „statt beleidigt zu sein“.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links