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NVA soll Ausbildung von PLO-Offizieren sofort einstellen

Bonn (ap) - Die Ausbildung von Offizieren der PLO, des Irak und Libyens in der Nationalen Volksarmee ist in Bonn und Berlin auf scharfe Kritik gestoßen. Das Bundesverteidigungsministerium forderte Ost-Berlin auf, die langfristigen Ausbildungsverträge so schnell wie möglich zu beenden. Der Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, zeigte sich bestürzt, daß Offiziere der PLO in der DDR im Kriegshandwerk unterrichtet werden.

Ministeriumssprecher Wichter wies vor Journalisten darauf hin, daß in seinem Hause mit Blick auf die Vereinigung beider deutscher Streitkräfte derzeit die Rechtslage geprüft werde. Dabei stehe die Frage im Mittelpunkt, ob die Bundeswehr als Rechtsnachfolgerin der Volksarmee an deren Verträge gebunden sei. Außenamtssprecher Hanns Schumacher erinnerte daran, daß die völkerrechtlichen Bestimmungen zur Fortgeltung von Verträgen eine Abstufung zwischen politischen, juristischen und technischen Abkommen vornehme. Präzisere vertragsrechtliche Auskünfte waren zunächst in Bonn nicht zu erhalten.

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