: NVA: Zapfenstreich zum Jahresende?
■ Deutsch-deutscher Streit über Zukunft der Volksarmee
Bonn (ap/taz) - Die Zukunft der Nationalen Volksarmee der DDR in einem vereinten Deutschland entwickelt sich zum Streitobjekt zwischen den Regierungen in Bonn und Ost -Berlin. Während Kanzlerberater Teltschik betonte, die NVA werde noch vor Jahresende aufgelöst, sprachen sich DDR -Außenminister Meckel und Verteidigungsminister Eppelmann erneut für den Fortbestand der Volksarmee aus. Der Volksarmee gab Teltschik den Rat, statt neues Kriegsgerät zu beschaffen, „lieber ihre Waffen an die Sowjetunion zurück“ zu verkaufen und den Rest zu verschrotten. Meckel verwies dagegen auf eine Koalitionsvereinbarung der DDR-Regierung, „wonach die deutschen Streitkräfte, die die heutige DDR stellt, auch bei der Vereinigung nicht in der Nato und nicht Teil der Bundeswehr sein sollen“. Meckel vertritt, daß die NVA zumindest für die drei- bis vierjährige Übergangszeit bis zum Abzug aller sowjetischen Soldaten aus der DDR bestehen bleiben solle.
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