■ NS-OPFER: Hilfe jetzt auch in Ost-Berlin
Berlin. Die Stiftung Hilfe für Opfer der NS-Willkürherrschaft hat ihre Arbeit in Ost-Berlin aufgenommen. »Seit dem 3. Oktober 1990 nehmen wir auch Anträge Betroffener aus dem Ostteil der Stadt entgegen«, teilte Geschäftsführer Robert gestern mit. Opfer von NS-Willkürmaßnahmen, die keine Ehrenpension nach ehemaligem DDR-Recht beziehen, können nun bei der Stiftung Anträge auf finanzielle Unterstützung stellen. Bisher sind nach Angaben der Organisation etwa 25 Gesuche eingegangen. Die 1987 in Berlin ins Leben gerufene Organisation hat bis Ende 1990 in über 600 Fällen finanzielle Hilfe gewähren können. »Bei den Antragstellern handelt es sich überwiegend um NS-Opfer, die im Bundesentschädigungsgesetz nicht berücksichtigt werden.« Das seien oft Homosexuelle, Zwangssterilisierte und Deserteure. Hilfe werde dann gewährt, wenn die monatlichen Bezüge der Betroffenen unterhalb der Sozialhilfegrenze lägen. Maximal werden 500 Mark monatlich gegeben. Die private Stiftung erhält ihre finanziellen Mittel vom Senat.
SCHÖNEFELD
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen