: NS-Gruppe vor Verbot
■ Minister zieht Bilanz von Polizeirazzia
Berlin (AFP/taz) – Ein rasches Verbot der rechtsextremen „Direkten Aktion/Mitteldeutschland“ (JF) forderte Brandenburgs Innenminister Alwin Ziel (SPD) gestern in Potsdam. Bei der länderübergreifenden Razzia am Donnerstag wurden rechtsextremistisches Propagandamaterial und waffenähnliche Gegenstände sichergestellt. Hinweise auf verfassungswidrige Ziele der Gruppierung hätten sich bestätigt, meinte Ziel.
Bei den 43 Durchsuchungen allein in Brandenburg hatte die Polizei zahlreiche Schriften der verbotenen „Nationalistischen Front“ und der „Freiheitlichen Demokratischen Arbeiterpartei“ (FAP) entdeckt. Die Beamten beschlagnahmten 7.000 Exemplare der neonazistischen Kampfschrift Angriff des „Förderwerks Mitteldeutscher Jugend“ sowie Seitengewehre, Munition und Kampfausrüstungen. Zudem wurden Adreßbücher, Disketten, Beitragszahlungen und Mitgliederlisten sichergestellt. Die Schriften der JF enthielten handfeste Aufrufe zu Rassismus und Gewalt. Ziel der JF sei es letztlich, „diese Republik abzuschaffen“. In Brandenburg zählt die Gruppierung etwa einhundert Mitglieder.
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