■ NEUES AUS SCHALCKS KADERAKTE: „Big Alex“ war Mielkes Top-Agent
Bonn (taz) — Alexander Schalck-Golodkowski war Mielkes Top-Agent. Dies beweist Schalcks MfS-Kaderakte, die die Abgeordnete Ingrid Köppe jetzt in den Aktenhalden des Schalck-Untersuchungsausschusses aufgestöbert hat. Danach diente „Big Alex“ der Stasi seit 1960. Nach Lehrjahren als IM leistete er Wolfs HVA „wertvolle Dienste“. 1966 wurde Schalck von Mielke als „OiBE“ verpflichtet und ins Ministerium für Außenhandel abkommandiert, um dort das Untergrund-Netzwerk „KoKo“ aufzubauen. Er hat „eine Vielzahl von tschekistischen Maßnahmen eingeleitet und durchgeführt“. 1983 verschob Mielke Schalcks Beförderung zum Generalmajor — Schalck hatte gerade seinen geheimen Kanal zu Strauß gebaggert. 1984 bricht die Akte Schalck jäh ab. Ingrid Köppe will nun wissen, „wer die fehlenden Aktenteile vernichtet hat oder zurückhält“. Klar ist: Der Täter kennt sich prima mit Verjährungsfristen aus. SEITE 5
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