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Archiv-Artikel

NEUE STATISTIKEN MACHEN BETROFFEN Ostdeutsche scheißen in den Wald

WIESBADEN/SCHWERIN/BERLIN dpa/epd/taz | Gestern erreichten uns zwei Meldungen, die uns sehr betroffen machten. Beide Nachrichten fußen auf statistischen Erhebungen, und doch sahen wir schnell die menschliche Dimension hinter den nackten Zahlen. Erst meldete epd: „In Mecklenburg-Vorpommern haben Erwerbstätige im vergangenen Jahr um 7,3 Prozent länger gearbeitet als im Bundesdurchschnitt.“ Und dann meldete dpa: „Fast jeder zehnte Ostdeutsche ist nicht an Kanalisation angeschlossen.“ Dann hat also jeder zehnte Ostdeutsche keine Toilette. Das bedeutet, dass jeder zehnte Ostdeutsche zum Scheißen in den Wald geht. Irgendwo muss es ja bleiben. Und deshalb arbeiten auch die Einwohner von Mecklenburg-Vorpommern, die ja sowieso nicht zu den schnellsten Zeitgenossen zählen, statistisch gesehen länger. Gehen sie doch lieber während der Arbeitszeit in den Wald. Der Weg hin und zurück dauert natürlich seine Zeit.