NEUE KRIEGSANGST IM KONGO

Alarmstimmung in der Demokratischen Republik Kongo: Gestern lief im Osten des Landes ein Ultimatum der Regierungsarmee an eine Rebellengruppe ab, ihre Basis im Ort Minova aufzugeben und damit die „neue Rebellion“ zu beenden, die Ende Mai mit Kämpfen in der Stadt Bukavu begonnen hatte. Diese Kämpfe hatten im Juni zehntausende Menschen – zumeist ruandischstämmige Ostkongolesen – in die Flucht nach Burundi getrieben und in ganz Ostkongo Auseinandersetzungen zwischen Milizen provoziert. Der Kommandant der Rebellen, Laurent Nkunda, hält sich seit Mitte Juni im Ort Minova verschanzt. Die Sorge, dass seine Soldaten den Kern einer neuen Rebellenbewegung bilden könnten, wuchs diese Woche, als mehrere bekannte ruandischstämmige Politiker Kongos Allparteienparlament verließen. In Reaktion wurde in Bukavu der Bürgermeister der anderen großen ostkongolesischen Stadt Goma kurzzeitig festgenommen. D.J.