NEU IM KINO : Diese Woche frisch
Die Simpsons – Der Film
USA 2007, Regie: David Silverman. 87 Min.
Das Schlimmste, was dem Simpsons-Film passieren könnte, wäre, dass er sich zu sehr von der Fernsehserie unterscheidet. Das Schlimmste, was dem Simpsons-Film passieren könnte, wäre, dass er sich zu wenig von ihr unterscheidet. Homer selbst spricht es aus, wenn er sich (im Film) im Kino einen „Itchy & Scratchy“-Film ansieht, aufspringt und theatralisch deklamiert: „Warum Geld für etwas ausgeben, das man sich umsonst im Fernsehen ansehen kann?“ Man kann dies als die selbst gestellte Aufgabe des Films verstehen: Homers Frage zu beantworten. Die Antwort: Nichts Unbekanntes, Unvertrautes, sondern das Bekannte in einer ausgefeilten De-Luxe-Fassung. Die Kenntnis der Serie ist auch Voraussetzung für das Verständnis der Figuren. Am Ende scheint man zufrieden zu sein. Es ist Maggie, die nach dem Nachspann anhebt, ihr „erstes“ Wort zu sprechen. Es lautet: „Sequel“.
Als der Wind den Sand berührte
B/F D 2006, Regie: Marion Hänsel. 96 Min.
In ihrem Film versucht Marion Hänsel aus der Augenhöhe der Figuren zu erzählen. Nicht über ein Leben, vielmehr aus einem Leben soll berichtet werden. Zu Beginn sieht sich eine kleine dörfliche Gemeinschaft in einem nicht näher bezeichneten Land in Afrika von einer schrecklichen Dürre bedroht. Als die Brunnen versiegen, bleibt nur die Flucht. Dabei gelingen der belgischen Regisseurin Bilder eines existenziellen Ausgeliefertseins. Ihre zurückhaltende Inszenierung hat weder biografischen noch psychologischen Ballast. Ganz unaufdringlich bekommt ihr Film etwas Exemplarisches. Hoch anzurechnen ist ihm, dass dieses arme Afrika hier nicht aus dem Gestus einer letztlich austauschbaren Betroffenheit entsteht.
DIE SIMPSONS – DER FILM: in Multiplexen und anderswo ALS DER WIND DEN SAND BERÜHRTE: Filmkunst 66, Hackesche Höfe