NEK-Synode : Pastoren sollen abgebaut werden
Die Nordelbische Evangelische Kirche (NEK) will in Hamburg und Schleswig-Holstein in den kommenden fünf Jahren rund jede zehnte Pastorenstelle abbauen. Die Zahl der Vollstellen soll von aktuell 1.140 auf 1.000 sinken, kündigte gestern der Synodenpräsident der NEK, der frühere Altonaer Bezirksamtsleiter und Hamburger Justizstaatsrat Hans-Peter Strenge (SPD), an. Das Vorhaben ist ein Hauptthema der dreitägigen Synode von 2. bis 5. Februar. Im Mittelpunkt steht der Entwurf einer standardisierten Finanzverteilung in den Kirchenkreisen.
Mit dem Stellenabbau etwa durch Pensionierungen ziehe die Kirche Konsequenzen aus schrumpfenden Mitgliederzahlen. Auch sollen weniger Pastoren in den Probedienst übernommen werden. Von 2012 an rechnet die NEK aber mit Schwierigkeiten, alle Stellen zu besetzen. Dann sollen auch wieder mehr Anwärter in den Dienst übernommen werden.
Die Talfahrt bei den Kirchensteuereinnahmen habe sich zuletzt abgebremst, schilderte Finanzdezernent Wichard von Heyden. Im Mai 2005 hatte die NEK für das inzwischen abgelaufene Jahr 265 Millionen Euro verfügbarer Einnahmen erwartet, tatsächlich waren es rund 280 Millionen. Für 2006 wurden die Schätzungen von Mai zum November 2005 um drei Millionen auf nunmehr erwartete 264 Millionen Euro erhöht. Änderungen bei Steuergesetzen erschwerten Planungen jedoch enorm.
Breiten Raum auf der Synode solle die Diskussion um den christlich-islamischen Dialog einnehmen, sagte Vizepräsident Rüdiger Sachau. „Es geht um die Nachbarschaft der Kirchen zu den Muslimen, die hier leben.“ Sachau unterstützte die Forderung des Muslimenverbands Schura nach Einführung eines Islamunterrichts an Schulen: „Menschen, die sich ihrer eigenen Religion nicht sicher sind, neigen eher dazu, fundamentalistische Denkmodelle anzunehmen.“ LNO