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■ NACH DEM WAHLDEBAKEL STADTMUSIKANTEN IN NEUER BESETZUNGBremen: Grüner Hahn für den roten Esel

Bremen (taz) — Es war einmal zu Bremen ein alter zahnloser Esel. Der war schon so lahm, daß der Wähler sagte: Den müssen wir schlachten. Doch der schwache Esel sprach zum grünen Hahn: Du mußt mich tragen. Neues deutsches Volksgut in Bremen: Die Chancen stehen gut, daß im Stadtstaat eine rotgrüne Regierung kommt. Die Mehrheit der SPD-Wähler wünschen sie, die Grünen werben um die SPD, und deren Bundesvorsitzender Engholm macht vage Zeichen in dieselbe Richtung: Man müsse eine Koalition bilden, die ein deutliches Zeichen gegen den Rechtsradikalismus setze. Zwar will die SPD zunächst auch eine Ampelkoalition sondieren. Die FDP hat jedoch schon in der Wahlnacht abgewunken. Eine sozialliberale Koalition wird es schon deswegen nicht geben, weil in der Stadt Bremen im Gegensatz zum Landesparlament keine Mehrheit für FDP und SPD besteht. CDU- Wahlgewinner Nölle wirbt zwar um die Genossen, aber die schließen eine Große Koalition aus. In der Niederlage klammert sich die SPD an ihren eingebrochenen Vorsitzenden: Einstimmig sprach sie Klaus Wedemeier das Vertrauen aus.

Alle Parteien machen die „emotionale Asyldebatte“ für das Erstarken der rechtsradikalen DVU verantwortlich. SPD-Chef Engholm forderte erneut schnellere Asylverfahren und kündigte konkrete Vorschläge dazu an. Seine Partei habe in dieser Frage „keine gloriose Rolle“ gespielt. TAGESTHEMA SEITE 3

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