: Musikanten, Exilanten
Ein Exil braucht man, wenn man sich daheim, etwa durch politische oder künstlerische Tätigkeiten, so unbeliebt gemacht hat, dass die Herrschenden einen kurzerhand vor die Tür setzen. Oder man geht freiwillig ins Exil, weil man die Ignoranz der Mehrheit nicht aushält. Im übertragenen Sinne ist Letzteres wohl der Ansatz des „Festival of Exiles“, dessen TeilnehmerInnen dank ihrer Experimentierfreudigkeit für den Mainstream schwer verdaulich sind. Dabei haben die Damen und Herren keine Berührungsängste mit Popmusik. Das Festival versteht sich eher als Begegnungsstätte für musikalische Milieus. An den Start gehen etwa die nigerianische Afro-Beat-Kapelle „Rhythm Taxi“, deren Sound vom Einerlei der Weltmusik noch weitgehend unberührt ist. Aleks Kolkowski kombiniert für seine Symphonien Streichquartetts mit Kanarienvögeln, und „Minit“ und „organic“ liefern abstrakte Minimal-Sound-Gebilde ab. DX