: Musik im Länderdreieck
Zwei Staaten, zwei Bundesländer, zwei Schirmherren. Das 10. Euregio Musikfestival setzt überregional Akzente
„Kein Schwein ruft mich an.“ Selbst Großmutters Schlager tuten heute unbarmherzig aus Handys. Dass sie noch so in Mode sind, ist auch dem Berliner Conférencier Max Raabe zu verdanken. Sein Palast-Orchester eröffnet in diesem Jahr das 10. Euregio Musikfestival, das im Städte- und Länderdreieck Münster, Osnabrück und Enschede/Hengelo insgesamt 15 Konzerte unterschiedlichster Musikrichtungen präsentiert. Gleich für zwei Abende kommt Shmuel Barzilai, der Oberkantor der jüdischen Gemeinde in Wien. Er wirkt an einem Requiem mit und singt jüdische Lieder
Das überregionale Festival hat auch zwei Schirmherren. Der niederländische Beschermheer Wim L. G. Schelberg sieht in der grenzüberschreitenden Organisation des Festivals eine besondere Dimension der europäischen Zusammenarbeit, wenn auch in den Niederlanden nur in Oldenzaal ein Konzert stattfindet. Der Niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff lobt „insbesondere die Mischung aus hochkarätigen Konzerten bekannter Stars und ambitionierten Veranstaltungen mit NachwuchskünstlerInnen aus ganz Europa“.
Zum ersten Mal finden im historischen Bagno-Konzertsaal in Steinfurt die Pfingstfestspiele statt. „Ein Jahr lang habe ich dafür gebangt“, sagt Festivalleiter Timo Maschmann. Lange stand das Fest der Kammermusik, ein Highlight des Festivals, auf der Kippe, der Konzertsaal vor dem finanziellen Ruin. Doch der konnte abgewendet werden. Maschmann ist nun stolz, dass das Euregio Festival auch in allgemein schwierigen wirtschaftlichen Zeiten so viel Unterstützung erfährt. PEL
10. Euregio Festival24. 4. bis 9. Juni