grüne gentechnik : Mündige Bürger nicht gewollt
Wieder einmal ist das Geschrei von Bauernverbänden und liberal-konservativer Opposition groß: Mit aller Macht wehren sie sich gegen die Veröffentlichung von Gen-Anbauflächen im Internet. Die FDP vermutet hinter Transparenz gleich einen Aufruf zur Kriminalität. Vom mündigen Bürger scheint man dort nicht viel zu halten.
KOMMENTAR VONULLA JASPER
Aber solange nicht bewiesen ist, dass der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen unproblematisch für die Umwelt ist, darf es nur ein politisches Gebot geben: Offenheit. Dann kann sich wenigstens jeder – ob Landwirt, Imker oder eben „nur“ kritischer Bürger – ein Bild davon machen, wo in der Nachbarschaft Genprodukte angepflanzt werden. Und auch wenn die Gentechnik damit vielleicht nicht mehr aufgehalten werden kann: Mündige Bürger und Verbraucher müssen zumindest das Recht und die Möglichkeit haben, sich zu informieren, um über die Folgen der grünen Gentechnik zu diskutieren.