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Müller-Hohenstein und die MilchGanz großer Käse

Katrin Müller-Hohenstein hatte keine Ahnung, dass sie für eine Molkerei warb. Das glaubt ihr das ZDF. Wir nicht. Ihren Posten als Schirmherrin des Qualitätsbeirats von Weihenstephan hat sie geräumt.

Werbung? Ich doch nicht: Katrin Müller-Hohenstein ist jetzt trotzdem nicht mehr Schirmherrin im Qualitätsbeirat von Weihenstephan. Bild: screenshot: www.molkerei-weihenstephan.de

Ja hat die arme Frau denn keine reichhaltigere Auswahl im Kleiderschrank? Zahlt das ZDF wirklich so schlecht? Am Samstag moderierte Katrin Müller-Hohenstein den deutschen WM-Erfolg gegen Argentinien in einem großkarierten Hemd, das verdächtig so aussah wie das Kleidungsstück, mit dem sie zum ersten Mal eine Brauerei von innen gesehen hat. Dennoch liegen alle falsch, die der ZDF-Sportfrontfrau schlacks mal eben Werbung für die Weihenstephaner Molkerei unterstellten.

Die feiert Müller-Hohenstein in gleich zwei Internet-Spots auf ihrer Website zwar noch als "Schirmherrin" des Qualitätsbeirats der Molkerei. Aber damit soll jetzt Schluss sein: "Das Engagement war ein Fehler, den ich bedaure", sagt Müller-Hohenstein nämlich im Spiegel. "Es war nie meine Absicht zu werben. Ich beende die Arbeit als Schirmherrin des Beirats."

Auch beim gar nicht kleinkarierten ZDF, heißt es, gehe man davon aus, dass Müller-Hohenstein selbst nicht klar war, dass man da am Ende mit ihr werben wollte. Das Argument ist gekauft: Kommt man ja auch nicht sofort drauf, dass die ganze Filmerei der Molkerei-Cineasten nicht nur für private Schmalfilmabende gedacht war.

Laut Spiegel ist sich auch Müller-Hohensteins Managements keiner Schuld bewusst: Es sei vielmehr um Kooperation statt um Werbung gegangen, Müller-Hohenstein habe ja kein Produkt in die Kamera gehalten. Stimmt - in die Kamera gehalten hat sie nur sich selbst - und ansonsten war bloß Milch zu sehen. Blöd nur, dass die Agentur zunächst erklärt hatte, Müller-Hohenstein habe sogar ganz offiziell eine Lizenz zum Werben.

Und noch blöder, dass eine Molkerei-Sprecherin dem Online-Medienmagazin dwdl versichert, die gesamte Kampagne rund um den Qualitätsbeirat sei bis ins letzte Detail mit Müller-Hohensteins Agentur besprochen worden: "Es ist nichts online, was nicht über das Management mit Katrin Müller-Hohenstein abgestimmt ist".

Eine Lizenz zum Werben, stellte Ex-ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender jetzt klar, hatte sie allerdings ausdrücklich nicht: Brender erklärte dem Spiegel, er habe lediglich "die Mitwirkung bei einer unabhängigen Stiftung zur gesunden Ernährung von Kindern" genehmigt. Kinder kommen im Spot aber gar nicht vor, höchstens Rinder.

Hoffentlich bleibt, wie es im Nichtwerbespot der Milchmacher heißt, jetzt trotzdem für "Katrin gesunde Ernährung ein fester Bestandteil ihres Alltags". Denn das verschafft uns dann einen Erkenntnisgewinn, für den wir gern ganz großkariert über Katrin Müller-Hohensteins Garderobe hinwegsehen: Im Molkereiwesen wird noch hemmungsloser geduzt als im TV-Sportjournalismus.

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11 Kommentare

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  • R
    redlin

    Vergesslichkeit! Ahnungslosigkeit! Das sind wohl schon Nebenwirkungen der Müllerschen Genmilch, selber schuld, wenn sie das Zeug säuft. Bei Stoiber hats ja auch so gewirkt.

  • G
    Gebührenzahler

    Warum braucht eine Journalistin, die von den Gebührenzahlern bezahlt wird, eigentlich ein Management?

  • B
    beppo

    Zahlt das ZDF so schlecht, dass Moderatoren noch diverse Nebenjobs ausüben (müssen)? Passend auch, dass der FC Bayern mit Weihenstephan verquickt ist. Da sieht man mal, wozu gute Kontakte führen können. In letzter Zeit kam mir die Berichterstattung im Sport-Studio auffallend Bayern-lastig vor. Jetzt weiss ich zumindest, warum. Die Milch machts... ;-)

  • OV
    Olaf Vanderstraat

    Die Müller-Hohenstein hat einen schönen Doppelnamen, aber sonst nichts zu bieten. Nach einem Semester Theaterwissenschaft hörte sie auf und jobbte.

     

    Beim öffentlich-rechtlichen FS kann man auch ohne

    Ausbildung etwas werden. Beweis hierfür: die unfähige

    Müller-Hohenstein. Im normalen Alltag bekäme sie aufgrund ihrer mangelhaften Qualifikation bestenfalls

    einen Platz als Putzhilfe.

  • MU
    Milch und Munter

    Da Beste aber an Frau Müller-Hohenstein war, als Sie beim Spiel Argentinien gegen Deutschland am Ende eine Berliner Fahne (der Bär in der Mitte war deutlich zu sehen) als Österreichische Fahne bezeichnete.

    Ein Faupax nach dem anderen. Erst der "innere Reichsparteitag", dann die sog. "Werbung" und dann noch das mangelnde Wissen einheimischer Flaggen.

  • HB
    Hilde Benjamin-Jaeger

    Es ist immer die Rede davon, dass diese Dame Moderatorin sei. Fakt ist, dass sie keinen irgendwie

    gearteten Berufsabschluss hat. Was natürlich schon seltsam ist, dass solche Leute Karriere beim Fernsehen machen. Kein Wunder also, dass ein Lapsus den anderen jagt. Die Dame kann es eben nicht besser!

  • V
    vic

    Nun, wenn für Katrin auch weiterhin Ernährung ein fester Bestandteil ihres Alltags sein soll, dann sollte sie die Finger von Prokukten des Darth Vader der Lebensmittelbranche lassen.

    Theo Müller produziert nicht nur dubiosen Genmüll, er hat auch sonst einige Leichen im Keller.

    Da kann sie gleich für Monsanto oder Nestlé werben.

  • N
    Nichtversteher

    Warum Brauerei?

  • D
    denninger

    "..Brauerei von innen gesehen..."

    Mann, Steffen, eine Molkerei füllt die Milch ab, die Du so gerne in Deinen überteuerten ristretto schäumen lässt und eine Brauerei produziert das Bier, das Du in Zukunft nicht mehr vor und während Deiner "kreativen" Phasen konsumieren solltest.

    Dass es eine Molkerei und eine Brauerei gibt die nach einem Stadtteil Freisings benannt sind verwirrt Dich sicherlich, ist aber mit etwas Intellekt zu meistern.

    Nicht für ungut erbittet sich der heute zynische

     

    Denninger

  • D
    duke

    Ich boykottiere seit Jahren sämtliche Produkte von Müller, meine Eltern habe ich inzwischen auch schon überzeugt. Bitte weitersagen und mitmachen, was diese Firma so verbricht, hier ein paar Infos:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmensgruppe_Theo_M%C3%BCller#Kritik

  • HG
    Hand Gottes

    Diese Sportjournalistin kennt sich nicht so genau aus, was geht und was nicht geht. Das hat sie bereits mit der Kommentierung des Tores von Miroslaw Klose gegen Australien deutlich gemacht.