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Motorräder für die Militärs

Rangoon (taz) – „Wir sind hier die Pioniere“, freut sich der Vertreter von BMW auf der gerade eröffneten Industrieausstellung in Rangoon: Sein Unternehmen hat als erster deutscher Automobilkonzern den Schritt nach Birma gemacht. Die Anbieter kommen nach wie vor überwiegend aus Japan und Südkorea, China und Singapur, aber auch einige Europäer und US-Amerikaner sind präsent.

Vor allem die ausgestellten Modelle der 3er, 5er und der lururiös-teuren 7er Reihe von BMW finden bei den birmesischen Austellungsbesuchern reges Interesse. Einige habe er sogar schon verkauft, sagt der Vertreter.

In Birma mangelt es der gemeinen Bevölkerung zwar noch an Kaufkraft – Staatsangestellte verdienen kaum über 25 US- Dollar im Monat –, doch gibt es eine kleine Elite, die in den letzten Jahren sehr reich geworden ist.

Da waren die BMW-Manager wie auch der Wirtschaftsreferent der deutschen Botschaft sehr froh, daß sie ein passendes Gastgeschenk für die Militärs vorbereitet hatten: drei fertig gerüstete Polizeimotorräder. Bei der Verhaftungswelle gegen die birmesische Opposition in der vergangenen Woche konnten die BMW-Motorräder aber noch nicht eingesetzt werden. Jutta Lietsch

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