: Moscheen verlassen ihren Verband
■ Spaltung perfekt: Türkischer Zentralverband verliert Mitglieder
Der Türkische Zentralverband (TZV) Bremen verliert seine sieben größten Mitglieder. Die türkisch-islamischen Kulturvereine und Gemeinden sowie sechs Moscheen teilten am Montag mit, daß sie zum 1. März austreten.
Der TZV wurde 1993 gegründet und sollte die sozialen, kulturellen, ethnischen und religiösen Aktivitäten der über 34.000 in Bremen und Umgebung lebenden Türken unterstützen. Das sei „bis heute an parteipolitischen Ambitionen einiger Personen“gescheitert, erklärten die Vereine. Der Zentralverband sei durch „seine beleidigenden Briefe“aufgefallen und habe Spaltungen innerhalb der moslemisch-türkischen Gesellschaft forciert.
Erst in der vergangenen Woche hatte der Vorsitzende des TZV, Aydin Findikci, die Bremer Fatih-Gemeinde als „stalinistische Organisation“bezeichnet. Sie indoktriniere türkische Jugendliche mit radikalem Gedankengut. Ähnliche Töne hatte Innensenator Ralf H. Borttscheller (CDU) angeschlagen, der die Fatih-Moschee als Zentrum des islamischen Extremismus in Norddeutschland bezeichnete.
Die Islamische Föderation Bremen (IFB) forderte eine Rücknahme der „diffamierenden Behauptungen“. Der Dachverband der Ausländer-Kulturvereine (DAB) wertete die Attacken als „unverfrorenen Populismus“. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen