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Archiv-Artikel

Mordtruppe als Heilmittel

„Newsweek“: Die USA erwägen die Ausbildung von Todesschwadronen im Irak. Neue Anschläge in Bagdad

WASHINGTON/BAGDAD dpa ■ Das US-Militär erwägt nach Informationen der Zeitschrift Newsweek, im Irak Eliteeinheiten kurdischer Kämpfer zur gezielten Eliminierung von Aufständischen auszubilden. Das Pentagon prüfe die „Salvador-Option“, berichtet die Zeitschrift auf ihrer Internetseite. In El Salvador hatte das US-Militär Anfang der 80er-Jahre Todesschwadronen ausgebildet, um linke Guerilla-Kämpfer zu eliminieren.

„Wir müssen gegen diese Aufständischen in die Offensive gehen“, zitiert das Blatt einen Offizier. „Im Moment sind wir in der Defensive. Und wir verlieren.“ Überlegt werde, kurdische Peschmergakämpfer für die Einsätze heranzuziehen. Sie sollten sunnitische Kämpfer und deren Sympathisanten aufspüren und entweder töten oder festnehmen. Im Gespräch seien auch solche Einsätze von US-Eliteeinheiten im Nachbarland Syrien.

Unterdessen haben Aufständische gestern den Vizepolizeichef von Bagdad ermordet. Laut Innenministerium töteten die Angreifer im südlichem Vorort al-Dura Vizepolizeichef Amer Naif und dessen Sohn in der Nähe des Hauses der Familie. Bereits einen Tag zuvor wurde der Vizepolizeichef von Samarra in seinem Auto erschossen. Im Innenhof einer Polizeiwache in Bagdad detonierte außerdem eine Autobombe während einer Versammlung von Polizisten. Augenzeugen berichteten, es habe zahlreiche Opfer gegeben.

Bei einem Bombenanschlag auf ihren Kampfpanzer sind gestern in Bagdad zwei US-Soldaten getötet worden. Vier weitere Soldaten erlitten Verletzungen.