: Mord ist immer sinnlos
Betr.: „Wie bei der Treibjagd“, taz nord vom 22. Juni 05
In Ihrem Artikel schreiben Sie: „Es waren Morde ohne Sinn, denn die Wehrmacht befand sich längst auf dem Rückzug.“ Dieser Satz impliziert, dass die Morde Sinn gehabt hätten, wenn die Wehrmacht nicht schon längst auf dem Rückzug gewesen wäre. Der Satz unterstellt , dass Mord Sinn haben kann. Mord ist aber ohne Sinn. Mord ist Gewalt und völlig sinnlos. Mord einen Sinn zu unterstellen, ist absurd. Sinn ist dem Menschen zugedacht und meint Gedeihliches, Aufbauendes. Falls die Schreiber durch die Benutzung des Wortes Sinn im obigen Zusammenhang eine irgendwie geartete vernünftige Erklärung für das Verhalten der Wehrmacht, auf dem Rückzug oder auf dem Hinzug, finden möchten, so sind sie auf dem Holzweg, so oder so. Sie müssen sich vor Akzeptanz von Mord unter bestimmten Bedingungen hüten. ANGELIKA DEINHARD, Bremen