■ Radiodays: Montag
Die Romane des fotogenen New Yorker „Kultautors“ Paul Auster (Radio Bremen 2) gehen weg wie warme Semmeln. Und das, obwohl seine Werke von der Einsamkeit und anderen existentiellen Problemen der Menschen erzählen. Inhaltlich bezieht sich Auster gerne auf sein wortkarges Vorbild Beckett. Doch hüllt er den feinen Aussagekern gern in eloquente Satzkaskaden. Trotz alledem ist er nach eigenen Aussagen ein ehrenwerter Profi: denn Ich schreibe, um die Welt zu verstehen. (15.05 Uhr).
Das ist nicht weiter originell, da wir – die intelligenten Säugetiere – uns vor allen Arten durch die Fähigkeit zur Selbstreflexion auszeichnen. Zu welchen Spitzenleistungen es unsere Philosophen in diesem Feld gebracht haben, erläutert die RIAS-Reihe: Die Philosophische Anthropologie der Moderne. Das eingehende Studium des Programms gibt neben einer imposanten Namensbatterie (von Blaise Pascal bis Merleau-Ponty) vor allem folgende Erkenntnis preis: In unserer Spezies denken nur die Männchen! Wie uns Virginia Woolf erklärte, hielt die Verpflichtung an Heim und Herd „historische Frauen“ von konzentrierter Denkarbeit ab. Also machten Männer Geistesgeschichte. Aber daß sich heute nicht wenigstens eine Quotenfrau finden ließ, die eine der 27 Sendungen hätte schreiben können? I don't believe it! (20.9. bis 20.12. jeweils montags und mittwochs, 23.00 Uhr).
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