Moneta: Sustainability
Hoher Ölpreis, BSE und MKS haben den Fokus der InvestorInnen seit Beginn des neuen Jahrtausends zunehmend auf ökologische Kapitalanlagen gelenkt. „Sustainability“ heißt das Zauberwort der Öko- und Umweltfonds – nachhaltiges Wirtschaften, verantwortungsvoller Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Keine Rüstung, keine Atomenergie, keine Agrochemie, keine Kinderarbeit.
Gegen den allgemeinen Abwärtstrend an den Börsenplätzen dieser Welt erfreuen sich Ökofonds in den letzten 18 Monate nicht nur steigender Gewinne, sondern auch steigendem Ansehen. Die Zeit, in der Umweltfonds als unrentables Ruhekissen für geplagte Gewissen galten, dürfte der Vergangenheit angehören. Über 5 Milliarden Euro stecken in Deutschland bereits in nachhaltigen Kapitalanlagen – Tendenz steigend. Und nicht nur „Turnschuhbanker“ bekennen sich zu den Sustainability-Kriterien. Die Notwendigkeit engagierter Investments erkennen inzwischen 80 Prozent aller befragten Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft. Die „Ethische Berichtspflicht“ ist sogar zum festen Bestandteil des Altersvermögensgesetzes (Riester-Reform) geworden. Ab 2002 müssen alle Produktanbieter ihre KundInnen darüber informieren, inwieweit sie soziale, ethische und ökologische Aspekte berücksichtigen.
Nach einer Studie der European Business School in London steht diesem Markt der wahre Boom noch bevor. Für den nachhaltigen Erfolg ist aber nicht zuletzt die Seriosität der Anbieter sowie eine fundierte Beratung der VerbraucherInnen von entscheidender Bedeutung. Auf keinen Fall darf die optimistische Einschätzung für regenerative Energien dazu verleiten, ohne sorgfältige Prüfung in Neuemissionen oder andere Direktbeteiligungen einzusteigen. Denn auch in diesem Marktsegment gilt es, Spreu vom Weizen zu trennen. Und zwar nachhaltig.
Susanne Kazemieh
Die Kolumnistin ist Finanzmaklerin und Gründerin der FrauenFinanzGruppe, Schrammsweg 15, 20249 HH, Tel.: 4607 3337, eMail: Info@FrauenFinanzGruppe.de
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