: Mörderische Anschläge im Irak
Mindestens 23 Menschen sterben bei Sprengstoffanschlägen. Zwei US-Soldaten in Mossul getötet und ausgeraubt. Frachtflieger bei Bagdad mit Rakete beschossen
BAGDAD afp/rtr ■ Bei mehreren Anschlägen in Irak sind am letzten Wochenende des islamischen Fastenmonats Ramadan mindestens 23 Menschen getötet und über 50 weitere verletzt worden. In der Stadt Mossul haben unbekannte Täter zwei US-Besatzungssoldaten am Sonntag am helllichten Tag getötet. Nach Berichten von Augenzeugen wurden die Toten, denen die Kehlen durchgeschnitten worden waren, von irakischen Passanten ausgeraubt. Ein Sprecher des US-Militärs bestätigte den Tod der Soldaten, machte aber keine weiteren Angaben.
Allein 18 Menschen starben am Samstag, als ein mit Sprengstoff beladenes Auto in die Polizeiwache von Chan Bani Saad raste und nur Minuten später eine Autobombe vor der Polizeizentrale in Baakuba explodierte, wie Polizei und US-Militär mitteilten. Die Krankenhäuser von Baakuba und Chan Bani Saad waren angesichts der zahlreichen Attentatsopfer hoffnungslos überfordert.
In Chan Bani Saad, rund 20 Kilometer nördlich von Bagdad, sagte Polizeichef Ismail Kano al-Askari, das mit „Massen“ von Sprengstoff präparierte Fahrzeug sei mit hoher Geschwindigkeit auf die Polizeiwache zugefahren und habe auch nicht angehalten, als Polizisten geschossen hätten. Der Anschlag in Baakuba rund 40 Kilometer weiter nördlich verlief ähnlich: Auch hier fuhr laut einem Beamten ein Auto auf die Polizeizentrale zu. Die Polizisten hätten geschossen, und das Fahrzeug sei vor dem Gebäude explodiert.
Laut den US-geführten Streitkräften wurde auf die Maschine der DHL, einer belgischen Tochtergesellschaft der Deutschen Post AG, kurz nach dem Start vom Flughafen Bagdad eine Boden-Luft-Rakete vom Typ SAM-7 abgefeuert. Das Flugzeug sei in Brand geraten und daraufhin zum Flughafen zurückgekehrt. Die Insassen blieben unverletzt.
Der für die Bewachung der Ölfelder zuständige Polizeioberst der nordirakischen Stadt, Abdelsalam Kanbar, wurde laut Polizei am Samstagabend erschossen, als er nach dem Gebet aus einer Moschee trat. Ebenfalls in Mossul wurde laut Polizei ein ehemals ranghohes Mitglied der aufgelösten Baath-Partei erschossen. Nahe Baakuba wurden einem US-Militärsprecher zufolge ein weiterer Soldat getötet und zwei seiner Kameraden verletzt, als ihr Fahrzeug auf einen Sprengsatz fuhr.