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Möhre der Trommeln

Ex-Beatle Ringo Starr als Lyriker beschimpft

Lyrikerfoto: ap

Wir alten Beatles-Fans von der Wahrheit wollen dem guten Ringo Starr ja nicht zu nahe treten, aber der beste Schlagzeuger der Welt war er nie. Das weiß jeder, das weiß sogar Ringo Starr selbst und macht stets seine Witze darüber. Dass er jetzt aber plötzlich über den Klee gelobt wird, als wäre er bereits wie zwei der anderen Fab Four im Himmel, schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht: „Ringo Starr ist ein Lyriker des Schlagzeugs“, fanterte Nicola Bardola, der Autor der ersten deutschsprachigen Biografie über Ringo Starr, am Montag in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur epd. Ringo ein Lyriker? „Hi-Hi-Hilfe!“, kann man da nur rufen. Das tut allen gern als weltfremd verkannten Lyrikern dieser Welt aber gründlich Unrecht. Die Begründung des Biografen ist jedenfalls absolut abenteuerlich: „In seinem Trommelspiel hat er interessante Akzente gesetzt, etwa indem er einfach Schläge ausgelassen hat.“ Ringo Starr hat die Beats eher ausgelassen, weil die alte Liverpooler Möhre sie damals nicht auf die Trommeln bekommen hat. Aber das jetzt umzumünzen in eine geniale poetische Strategie, ist schon fast so komisch, wie die Beatles immer waren.

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