Modelltiere für die Wissenschaft: Leiden für die Atheroskleroseforschung
Gentechnisch veränderte Labortiere wie die Atherosklerosemaus sind die in der Wissenschaft am meisten „verbrauchten“ Tiere. Sie wurde jetzt zum „Versuchstier des Jahres“ ernannt.
AACHEN dpa/taz | Tierversuchsgegner haben 2012 zum ersten Mal ein gentechnisch verändertes Tier zum „Versuchstier des Jahres“ ernannt: die „Atherosklerose-Maus“.
Obwohl die Arterienverkalkung bei Mäusen naturgemäß nicht auftrete, würden die Tiere in der Atherosklerose-Forschung eingesetzt, teilte der Bundesverband Menschen für Tierrechte in Aachen mit. Dazu werde das Erbgut der Mäuse gentechnisch verändert.
Die Nachkommen dieser genmanipulierten Mäuse litten beim Einsatz im Tierversuch und durch unkalkulierbare Körperschäden. Durchschlagene Therapien für den Menschen seien dadurch bisher aber nicht entstanden.
Nach Angaben der jüngsten Bundesstatistik (2010) wurden allein in Deutschland gut 2,8 Millionen Tiere in Versuchen eingesetzt, davon waren 704.000 gentechnisch manipulierte Mäuse. Wie viele Tiere davon für die Atherosklerose-Forschung „verbraucht“ wurden, geht aus der Bundesstatistik nicht hervor.
Mit dem Versuchstier des Jahres will der Bundesverband Tierversuche an einer bestimmten Tierart öffentlich machen und für tierversuchsfreie Forschung werben. Im vergangenen Jahr war es der Krallenfrosch, und davor dfas Schwein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Bundestag bewilligt Rüstungsprojekte
Fürs Militär ist Kohle da
Kürzungen im Berliner Haushalt
Kultur vor dem Aus
Grüne über das Gezerre um Paragraf 218
„Absolut unüblich und respektlos“
BSW-Chefin im ZDF
Wagenknecht räumt Irrtum vor russischem Angriff ein
Erfolg gegen Eigenbedarfskündigungen
Gericht ebnet neue Wege für Mieter, sich zu wehren