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Archiv-Artikel

KRIEGSVERBRECHER-PROZESS Mladic bestreitet Beteiligung an Srebrenica

BELGRAD | Der mutmaßliche serbische Kriegsverbrecher Ratko Mladic hat jede Beteiligung am Massaker von Srebrenica 1995 bestritten. Sein Sohn Darko erklärte gestern, sein Vater habe nach eigener Aussage die Morde nicht angeordnet. Derzeit wehrt sich Mladic mit Verweis auf seinen Gesundheitszustand gegen eine geplante Auslieferung an das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. Was immer in Srebrenica getan wurde, sein Vater habe damit nichts zu tun, sagte Darko Mladic. Mladics Anwalt betonte am Wochenende mehrfach, der 69-Jährige sei körperlich und geistig nicht stabil genug für einen Prozess. Mladic könnte bereits heute überstellt werden, wenn ein Richter seinen Berufungsantrag ablehnt. Mit dieser Entscheidung rechnet er, wie sein Verteidiger Milos Saljic erklärte. Der 69-Jährige wolle sich vor einer Auslieferung aber gern noch ein wenig erholen. Gestern sagte der Anwalt dann, der Gesundheitszustand seines Mandanten habe sich über Nacht verschlechtert. Besonders psychisch gehe es ihm nicht gut. Außerdem habe er gefragt, ob er einige seiner „alten Freunde“ wiedersehen könne. (dapd)