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■ MittwochsblickRitter Georg Orden

Mittwochsblick

Ritter Georg Orden

hier das foto

mit dem Löwen vor dem Haus

Kein christlicher Orden, sondern nur ein „ordentliches“ Haus

Steinerne Löwen bewachen den Hausaufgang. In einer Nische über der Tür schwingt ein „Heiliger“ (?) sein Schwert. „Ritter Georg Orden“ steht vielsagend und in Gold auf großem Schild darüber. Hat in diesem Bremer Häuschen ein kleiner Bruder der großen caritativen Ritterorden frühchistlicher Wurzeln seine versteckte Heimstatt gefunden? Werden dort Alte oder Kranke gepflegt? Oder verbirgt sich hier eine Art Loge? Viele Passanten der Stader Straße hat das vermeintliche Ordens-Haus schon irritiert, selbst Kirchenvertretern fiel es auf, doch auch sie wußten keine Antwort.

Langjährige Nachbarn wissen mehr: Es ist die bloße Idee des Hausbesitzers. Nur widerwillig öffnet der seine Tür einen Spalt, gibt nur auf hartnäckiges Drängen Auskunft. Für sein Empfinden von Recht und Ordnung stehe die Bezeichnung. Während er faschistisch und ausländerfeindlich daherredet, lassen sich die Namensschilder an der Tür entziffern: etliche fremdländisch klingende sind darunter.

Mit den Johannitern und Maltesern hat dieser „Ritter Georg“ also nichts zu tun. Die Ritter jener Orden waren im Abendland besonders verehrt worden, weil sie den Geist, der die Kreuzzüge antrieb, am reinsten verkörperten: die Verpflichtung zum ritterlichen Kampf für die Sache Christi. Gerade die Johanniter waren in ihrer Vorgeschichte aber nicht nur Gottestreiter, sondern auch Krankenpfleger von Pilgern.

Die Fahr- und Hilfsdienste von Maltesern und Johannitern sind davon ein neuzeitliches Überbleibsel. Sie tragen auch nicht umsonst das gleiche Kreuz als Symbol: Als die Ritter vom Orden des hl. Johannes aus Jerusalem vertrieben wurden, landeten sie nach erneuter Vertreibung aus Zypern schließlich auf Malta. Die Malteser sind somit gleichen Ursprungs wie die Johanniter. ra/Foto: Heddinga

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