■ Mittwochsblick: Ferngesteuerte Hochspannung
Pokerface nennt man eine Fassade, hinter der sich Spannung unsichtbar macht. Gläsern grün ist die Fassade im Falle des Hauses in der Kirchbachstraße 217 – und verbirgt sogar Hochspannung. Denn das Haus gehört den Stadtwerken, und drinnen wohnen nur Transformatoren: drei Meter hoch, gute drei Meter breit; rund 80 Tonnen wiegen die beiden Schwergewichte im Erdgeschoß.
„Umspannwerk“ heißt das Gebäude in der Fachsprache – und ist so etwas wie die große Schwester des Trafokastens von der Straße. Rund 50 solcher Umspannwerke besiedeln das Bremer Stadtgebiet – nach bauamtlichen Vorschriften äußerlich so an die Nachbarschaft angepaßt, daß es schon wieder auffällt: Weil es zwar Fenster gibt, aber niemand herausschaut. Und so selten Besuch erscheint, daß man dringend wissen möchte, warum.
Die Antwort für das Schwachhauser Werk liegt am Weserwehr: Dort wird das Trafoleben ferngesteuert. Und von dort kommt auch der wöchentliche Besuch: Hochspannungselektriker sehen nach dem Rechten. ede/Foto: T.V.
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