Mitreden, obwohl ich keine Ahnung habe: 11 schlaue Sätze über Frida Kahlo
"Mit ihren Augenbrauen hat sie's echt übertrieben" - "Ich fand ja Rivera immer interessanter". 11 schlaue Sätze über Frida Kahlo – ganz ohne Schlangestehen.
"Frida Kahlo ist ein Blockbuster." (Spielt auf die - durch das Hollywood-Epos "Frida" vollends in den Mainstream gerückte - Popularität der Malerin an. Man distanziert sich somit gleich von Gesindel, das die Kahlo nur als Salma Hayek und aus dem Cinemaxx um die Ecke kennt.)
"Frida Kahlo ist mir zu folkloristisch." (Darf man nur sagen, wenn die eigene Wohnung frei von handgetöpferter Keramik, Paisley-Decken, selbstgemachtem Schmuck und Traumfängern ist.)
"Die Kahlo hat ja Trotzki auf dem Gewissen …" (… wegen Kahlos Affäre mit dem russischen Revolutionär Leo Trotzki, der 1942 in ihrem Haus ermordet wurde.)
"Mit ihren Augenbrauen hat sies echt übertrieben." (So ist es. Sie malte sich gerne mit comicartig zusammengewachsenen Brauen, dabei waren sie einfach nur üppig.)
"Ich fand ja Rivera immer interessanter." (Guter Satz, gilt ihr großer Förderer, der Maler Diego Rivera, in der Kahlo-Forschung doch stets als Bösewicht und Verursacher all ihrer Leiden. Die Ursache ihrer Leiden war aber nun mal eine Stahlstange, die sich bei einem Unfall durch ihr Becken bohrte; und kann Rivera so ein Idiot gewesen sein, wenn die Kahlo ihn gleich zweimal heiratete? Er war einfach der größte Maler Mexikos.)
"Wäre Frida Kahlo ein Mann gewesen, dann wäre sie der größte Maler Mexikos" (Jawohl!)
"Sie hätte Nickolas Murray heiraten sollen." (Er hat sie über 1.000 Mal fotografiert, und sie hat ihn kein einziges Mal geheiratet.)
"Die Kahlo ist ja die Entschuldigung für die Feministinnen, sich nicht zu rasieren!" (Jawohl! Damenbart ist immer "das Grauen, das Grauen" … bzw. doch mindestens heftig umstritten. Oder?)
"Ihre Interpretation des Estridentismus wurzelt erkennbar in der naiven Malerei, von der sie sich schnell emanzipierte." (Kommt immer gut, zur Abwechslung mal über das Werk der Frau zu sprechen, nicht über ihre Schönheit oder ihr Schicksal.)
"Die Schmerzensfrau …" (Schon mal ihre Bilder gesehen?)
"Wozu braucht man Füße, wenn man doch Flügel hat zum Fliegen?" (Abgewandelter Satz aus Kahlos Tagebuch. Sorgt für nachdenkliche Minuten der Erholung in jedem Gespräch)
Die taz-zwei-Kunstfreunde standen nicht in der Schlange vor dem Gropius-Bau in Berlin, reden aber trotzdem mit
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Studie Paritätischer Wohlfahrtsverband
Wohnst du noch oder verarmst du schon?
Armut in Deutschland
Wohnen wird zum Luxus
Ansage der Außenministerin an Verbündete
Bravo, Baerbock!
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Ex-Mitglied über Strukturen des BSW
„Man hat zu gehorchen“