Mitarbeiter der Woche: ChristianKrug
Der New Yorkerzeigte in seiner Augustausgabe US-Präsident Donald Trump am Steuer einer Jolle, die er, in ein Segel in Form einer Ku-Klux-Klan-Kapuze pustend, vorantrieb. Aus ebendieser Kapuze formten die Titelseitenmacher des The Economistein Megafon, in das Trump hineinschrie. Der Spiegelzog Trump die Kapuze über den Kopf und schrieb daneben „Das wahre Gesicht des Donald Trump“. Timeschließlich zeigte einen Mann mit Springerstiefeln, den rechten Arm zum Hitlergruß ausgestreckt. Der Arm diente auch als Fahnenstange für die US-Flagge, die Zeile dazu: „Hate in America“.
Und dann, am Donnerstag, kam der Stern. Der hüllte Trump in Stars and Stripes, ließ ihn den Arm unnatürlich weit gen Großdeutschland recken und schrieb dazu: „Sein Kampf“.
Kritik an dieser Titelgestaltung, wie sie Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden, im Tagesspiegel erhob (der Titel sei eine Verharmlosung des „eliminatorischen Wirkens der Nationalsozialisten“), wies Stern-Chefredakteur Christian Krug (51) am Freitag gegenüber dem Branchendienst Meedia zurück. Krug fühlte sich missverstanden. Man habe Trumps Sympathie mit den Nazis in Charlottesville visualisieren wollen, er „grüßt sie im übertragenen Sinne zurück“ – ganz wie Hitler eben einst nur zurückgeschossen hat. Freuen wir uns also auf deutsche-Geschichte-affine zukünftige Titel.
AMBROS WAIBEL
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