: Mit etwas Konzept
FLÜCHTLINGE Der Senat bewilligt Geld für Betreuung, Sprachkurse und neue Übergangswohnheime
Bremen stellt 100.000 Euro für die bessere Betreuung von Flüchtlingen und mehrere Millionen für deren Unterbringung zur Verfügung. Das hat der rot-grüne Senat gestern beschlossen und nennt das „Gesamtkonzept“.
Mit dem Geld für die „Sofortmaßnahmen“ sollen Beratungsangebote, Kinderbetreuung und Sprachkurse finanziert werden. „Es wird nicht ausreichen“, sagte Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne). Darüber hinaus soll die Flüchtlingshilfe im Sozialressort drei zusätzliche Stellen bekommen. Für den Bau eines Übergangswohnheims in der Überseestadt sowie in Bremen-Nord stehen je 3,6 Millionen Euro zur Verfügung. Letzteres Geld gibt es nur, wenn der Beirat zustimmt.
Bundesweit wird im laufenden Jahr mit rund 100.000 Asylanträgen gerechnet, das sind fünf Mal so viel wie vor fünf Jahren. Bremen muss als Bundesland ein knappes Prozent dieser Flüchtlinge aufnehmen. Derzeit leben in der Stadt Bremen 3.700 AsylbewerberInnen.
In diesem Jahr sollen laut Stahmann noch etwa 300 bis 400 weitere Plätze für Flüchtlinge in Übergangswohnheimen entstehen, bis Ende 2014 nochmals 600. Im Dezember wird es 60 zusätzliche Plätze in Gröpelingen geben, im kommenden Jahr 240 Plätze in Mobilbauten in Hemelingen und Walle sowie 80 in Obervieland, „bevorzugt in Fertighäusern“, so der Senat. Demnächst soll ferner der ehemalige Campingplatz am Unisee zur Verfügung stehen, obwohl der auch im Ressort als Notlösung gilt. Zudem wird die Unterbringung in Turnhallen geprüft.
Für die schulpflichtigen Kinder soll die Zahl der „Vorkurse“, in denen sie Deutsch lernen sollen, „aufgestockt“ werden und weiter „bedarfsgerecht“ wachsen, sagte Schulsenatorin Eva Quante-Brandt (SPD). Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge über 16 sollen in die Berufsschule gehen, ihre Ausbildung hier abschließen dürfen und eine Aufenthaltserlaubnis für „qualifiziert Geduldete“ bekommen können.
Einige Verbesserungen versprochen hat Stahmann für die überbelegte Zentrale Aufnahmestelle (Zast) in Habenhausen, die zuletzt stark in die Kritik geraten war. Die Zast sei „in keinem guten Zustand“, so Stahmann – aber „ohne Alternative“. MNZ