Mit dem Wetter auf Du und Du: Schon Elementar- schädenversichert?
■ Versicherer wittern neues Geschäft
Nach den Wetter-Eskapaden während der Pfingstfeiertage bleiben viele durch Sturm und Regen geschädigte Bürger vermutlich auf ihren Kosten sitzen. Nur wer eine „Versicherung gegen weitere Elementarschäden“abgeschlossen hat, ist nach Expertenansicht vor finanziellem Verlust geschützt. „Habe ich diese Versicherung nicht, gehe ich leer aus“, sagte der Fachmann für Wohngebäude- und Hausratsversicherungen bei den Bremer Securitas Versicherungen, Manfred Dose.
Diese Spezialversicherung deckt die Schäden bei Überschwemmungen, Erdbeben, Erdrutsch, Erdsenkungen, Lawinen und Schneedruck ab, ist in Deutschland aber nicht weit verbreitet. Auf 100 Wohngebäudeversicherungen kommen laut Dose bei der Securitas etwa zehn Zusatzversicherungen. „Es ist eine Frage des Risikobewußtseins. Bevor nichts passiert ist, macht's keiner.“
Über Pfingsten hatten heftige Gewitter und sintflutartige Regenfälle im Norden und Süden Deutschlands Millionenschäden angerichtet. Feuerwehren waren pausenlos im Einsatz, um Keller und Wohnungen leerzupumpen. Besonders betroffen war in Niedersachsen die 1.200-Seelen-Gemeinde Jeinsen südlich von Hannover.
Versicherungen gegen Elementarschäden werden laut Securitas grundsätzlich mit Selbstbeteiligung abgeschlossen – im Bereich Wohngebäude zehn Prozent, mindestens 1.000 Mark, höchstens 10.000 Mark. Beim Hausrat sind es nach Worten Doses ebenfalls zehn Prozent Selbstbeteiligung, bei 500 Mark Mindestbeteiligung und 5.000 Mark Höchstsumme. Die Prämie betrage bei einem für 500.000 Mark versicherten Wohngebäude etwa 80 Mark im Jahr. Auch für den gewerblichen Bereich gibt es die Zusatzversicherung.
Die Kosten für den Feuerwehreinsatz beim Auspumpen und für die Aufräumungsarbeiten sind nach Angaben Loses durch die Versicherung gedeckt. „Meist handelt es sich ja nicht um hübsches Wasser, was eingespült wird, sondern um Dreck und Lehm.“Die Feuerwehr Bremen berechnet nach eigenen Angaben für die Hilfeleistung pro Stunde rund 250 Mark. Je nach Einsatz wird nach der Gebührenordnung abgerechnet - „zu den günstigsten Preisen für den Geschädigten“, versicherte ein Sprecher der Feuerwehr. Bei Überschwemmungen hat er für Betroffene einen Tip parat: „Die eigene Gartenpumpe anschließen.“ dpa
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