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■ Mit dem Schallplattenhandel auf du und duStars im Keller

Hamburg (dpa) – Deutschland ist – nach den USA und Japan – der drittgrößte Schallplattenmarkt der Welt. Im letzten Jahr wurden hier über 95 Millionen CDs verkauft. Und, was die Fans freut: Noch nie waren die Compact Discs von Superstars wie Rod Stewart, Tina Turner, Eric Clapton, Abba, Herbert Grönemeyer so billig zu haben wie jetzt.

Der harte Konkurrenzkampf der großen Musik-Discounter läßt die deutschen Preise in den Keller stürzen. Die jeweils neusten Scheiben der großen Pop- Namen kosten nur noch zwischen 20 und 34 Mark im Fachgeschäft. Der Durchschnittspreis hat sich bei 34 Mark eingependelt, hat das Hamburger Branchenblatt musik in einer Umfrage herausgefunden. Die Redaktion spottet über den Handel, der noch vor einem Jahr mit Preisen von etwa 50 Mark gerechnet hatte: „Lichtjahre von der Realität entfernt“, schreibt das Blatt, der Trend zeige weiterhin nach unten.

Zur Realität des schönen Popgeschäfts gehört unter anderem, daß die Musik bloß als Lockvogel für andere Ladenhüter benutzt wird. Supermarktketten pflegen den Nimbus der Stars für ihre Werbung einzusetzen und verscherbeln die Platten der Publikumslieblinge schon mal zu Preisen um 20 Mark. Der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft in Hamburg errechnete deshalb einen aktuellen Durchschnittspreis für die silberglänzenden Minischeiben mit neuesten Produktionen von nur noch 29,70 Mark.

Höhere Preise ließen sich bei der überwiegend jugendlichen Kundschaft dieser Branche einfach nicht durchsetzen, glaubt der Vorsitzende des Fachverbandes der Schallplattenfachhändler, Bodo Bochnig. Manche Musikproduzenten wollen den Trend wenigstens für sich selbst ausnutzen und planen, neben ihren nahmhaften Edel-Labels, die im Fachhandel immer noch etwas teurer sein dürfen, eigene Billigpreisgruppen auf den Markt zu bringen.

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