■ Mit dem Eurofighter auf du und du: Erfolgreiche Drohung
München (dpa/taz) – Trotz leerer Kassen in Bonn hat Verteidigungsminister Volker Rühe den Kauf von 180 „Eurofighter 2000“ zugesagt. 20 bis 24 Milliarden Mark soll der Kampfflieger die SteuerzahlerInnen kosten. Damit hat die Daimler-Tochter Dasa mit ihren Drohgebärden Erfolg gehabt. Ohne eine rasche Serienfertigung sei die im März 1996 von den vier beteiligten Industriekonzernen Dasa, British Aerospace, Alenia (Italien) und Casa (Spanien) vorgelegte Kalkulation nicht zu halten, hieß es. Und angeblich seien 18.000 Jobs in Deutschland in Gefahr, weil bei Verzögerungen Fertigungsanteile an die Partnerfirmen abgegeben werden müßten.
Nach ursprünglich je 33 Prozent Herstellanteil für Großbritannien und Deutschland soll der Eurofighter jetzt zu 37,5 Prozent von British Aerospace, zu 30 Prozent von der Dasa, zu 19,5 Prozent von Alenia und zu 13 Prozent von Casa gebaut werden. Die Dasa fertigt für die insgesamt 620 Jagdflugzeuge die Rumpfmittelteile und montiert außerdem die Bundeswehrmaschinen zusammen.
Der Auftrag für den „militärischen Supervogel“ galt neben dem Airbus-Engagement als interessanteste Mitgift des MBB- Konzerns, den Daimler-Benz 1989 aufgekauft hat. Den Daimler-Managern schien garantiert, daß die Luftwaffe für ihre seit 1973 eingesetzten Phantom F-4F ein Nachfolgemodell brauche. Zudem argumentierten die Manager, daß sich Deutschland aus Wettbewerbsgründen „einen Ausstieg aus der militärischen Luftfahrtindustrie nicht leisten“ könne. Und: Je mehr Steuergelder bereits in die Entwicklung geflossen seien, desto unsinniger werde ein Ausstieg. Das hat Rühe überzeugt. Deshalb werden jetzt weitere Steuermilliarden nachgeschossen. Die beteiligten Konzerne sinnieren derweil bereits über Nachfolgeprodukte.
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